Sie sind "unter sich" mit der Kunst und bilden doch keine Gesellschaft. Sie leben in zerrütteten Beziehungen, kreisen traurig um sich selbst, können alles sagen (tun das auch) und nichts lösen, und verrichten vor den Bildern freudlose Freizeitarbeit.
Botho Strauß' 1977 uraufgeführte "Trilogie des Wiedersehens" ist selbst ein Stück "kapitalisti-scher Realismus", eine mitunter sehr komische Bestandsaufnahme der westdeutschen "kleinen Gesellschaft" zwischen Ölkrise und Deutschem Herbst, ein Sittenbild vom Rückzug einer ganzen Klasse aus den gesellschaftspolitischen Diskussionen der Zeit. Es ist darüber hinaus aber auch eine Reflexion auf "die Gegenwart der Gegenwartskunst" (und des Theaters), auf ihre Fähigkeit, das Betrachten zu betrachten, und ein Loch in die Wirklichkeit zu schlagen.
Regie: Friederike Heller,
Bühne und Kostüme: Sabine Kohlstedt,
Musik: Michael Mühlhaus,
Dramaturgie: Sebastian Huber
Mit: Anja Brünglinghaus (Elfriede), Christoph Gawenda (Moritz), Boris Koneczny (Richard), Martin Leutgeb (Answald), Ralo Mayer (Kläuschen), Michael Mühlhaus (Musiker), Katharina Ortmayr (Viviane), Rainer Philippi (Martin), Elmar Roloff (Franz), Christian Schmidt (Felix), Sebastian Schwab (Peter), Nadja Stübiger (Susanne), Lilly Marie Tschörtner (Johanna), Lisa Wildmann (Marlies), Anna Windmüller (Ruth), Jens Winterstein (Lothar)