Doch keinem Bewerber ist es bisher gelungen, die Rätsel zu lösen, alle haben mit ihrem Leben bezahlt. Da erscheint Prinz Calaf, der Turandot zunächst wegen ihrer Grausamkeit verflucht. Doch als er sie zum ersten Mal sieht, verfällt er augenblicklich ihrer Schönheit und schlägt den großen Gong zum Zeichen, dass er bereit ist, die Rätsel entgegen zu nehmen. Und tatsächlich löst Calaf als erster alle drei Rätsel...
Puccinis "Turandot" kann nicht nur wegen der Popularität ihrer Arien, allen voran dem "Nessun dorma", sondern auch wegen den beeindruckenden Massenszenen als wahre Volksoper bezeichnet werden. Dabei wird Puccinis letzte Oper nun erstmals, 80 Jahre nach ihrer Uraufführung an der Mailänder Scala, an der Volksoper Wien gezeigt werden. "Turandot" nimmt dabei unter den Werken Puccinis eine Sonderstellung ein, denn ihr Gegenstand ist eine ungewöhnliche Mischung aus Tragödie, grotesker Komödie und märchenhaften Wunderlichkeiten. Hier wollte Puccini die Liebe als allmächtige Kraft, als kathartische und erhebende Macht verherrlichen, und dieser Gedanke sollte in der geistigen Verwandlung Turandots gipfeln. Entstanden ist eine von großen Gefühlen getragene Oper, die Puccini selbst nicht mehr vollenden konnte. Der Komponist starb am 29. November 1924. Bei der Uraufführung der "Turandot" am 25. April 1926 an der Mailänder Scala ließ Arturo Toscanini die von Puccini hinterlassene unvollständige Version des Werks spielen, der von Franco Alfano ergänzte Schluss erklang erstmals bei der zweiten Aufführung der Oper; diese Fassung wird auch an der Volksoper zu hören sein. Die szenische Umsetzung ist dem franko-kanadischen Erfolgs-Duo Renaud Doucet und André Barbe anvertraut, die durch zahlreiche Opern-Inszenierungen in Nordamerika und Europa auf sich aufmerksam machten.
Inszenierung: Renaud Doucet
Bühne und Kostüme: André Barbe
Lichtdesign: Guy Simard
Bühnenbildassistenz: Kerstin Bennier
Musikalische Leitung Leopold Hager
Turandot Eva Urbanová
Liù Melba Ramos
Altoum Peter Minich
Timur Albert Pesendorfer
Calaf Roy Cornelius Smith
Mandarin Einar Th. Gudmundsson
Ping, Kanzler Enrico Marrucci
Pang, Marschall Karl-Michael Ebner
Pong, Küchenmeister Sebastian Reinthaller