Die Musiksprache Oehrings findet dabei einen Dialogpartner in der Musik des englischen Barockkomponisten Henry Purcell und bezieht sich, ebenso wie dessen Semi-Oper, unter anderem auf Shakespeares Sommernachtstraum. Es handelt sich aber nicht um eine Bearbeitung der Fairy Queen, sondern um ein Weiterschreiben, ein Reflektieren und Dialogisieren des Komponisten mit Purcells Musik. Dies bedingt auch die ungewöhnliche Besetzung: Der Staatsopernchor und die Staatskapelle Berlin treffen auf die Akademie für Alte Musik sowie ein Trio von Instrumentalsolisten; hinzu kommen Text- und Sound-Zuspielungen sowie live-elektronische Verfremdungen. Die verschiedenen Klangebenen werden miteinander verwoben, so dass Altes und Neuestes sich immer wieder mischen und gegenseitig befruchten.
AscheMOND oder The Fairy Queen ist das neuste Musiktheater von Helmuth Oehring und setzt die langjährige gemeinsame Arbeit des Komponisten mit dem Regisseur Claus Guth fort.
Zum Ausgangspunkt für Helmut Oehrings Musik wurden die von der Librettistin Stefanie Wördemann unter Rückgriff auf William Shakespeare, Adalbert Stifter, Heinrich Heine und andere Quellen zusammengestellten Text- und Inhaltsebenen. Auf diese Musik wiederum reagiert Claus Guth gemeinsam mit Bühnenbildner Christian Schmidt und dem künstlerischen Team, indem er eine konkrete Geschichte um einen Freundeskreis erfindet. Anknüpfend an die Feenwelt als einer Sphäre, in der nach altem Volksglauben verstorbene Menschen in unser Leben eingreifen können, lässt er einen der Protagonisten auf eine Spurensuche gehen, die ihn in die früheste Kindheit führt. Für diese Erzählebene hat Claus Guth Texte der US-amerikanischen Autorin Sylvia Plath ausgewählt, die zur Musik hinzutreten; ein vielgesichtiges Spiel um existentielle Erfahrungen, um die Liebe mit ihren Möglichkeiten und Enttäuschungen und um den alles infrage stellenden Tod.
Ähnlich wie in der Musik werden auch szenisch verschiedene Sparten miteinander verknüpft: Der Schauspieler Ulrich Matthes und der Tänzer Uli Kirsch treffen auf das Sängerensemble mit Marlis Petersen, Tanja Baumgartner, Bejun Metha, Topi Lethipuu und Roman Trekel sowie die gehörlose Gebärden-Solistin Christina Schönfeld. Die Uraufführung findet unter der musikalischen Gesamtleitung von Michael Boder und Benjamin Bayl als Dirigent der Akademie für Alte Musik am 16. Juni 2013 in der Staatsoper im Schiller Theater innerhalb des Festivals für Neue Musik INFEKTION! statt.
Musikalische Leitung
Johannes Kalitzke
Musikalische Leitung der Akademie für Alte Musik Berlin
Benjamin Bayl
Claus Guth
Bühnenbild | Kostüme
Christian Schmidt
Olaf Freese
Choreographie
Ramses Sigl
Video
Kai Ehlers
Elektronik
Torsten Ottersberg
Chor
Eberhard Friedrich
Dramaturgie
Konrad Kuhn
Jens Schroth
Komponist
Helmut Oehring
Stefanie Wördemann
Marlis Petersen
Tanja Ariane Baumgartner
Bejun Mehta
Topi Lehtipuu
Bass-Bariton
Roman Trekel
Schauspieler
Ulrich Matthes
Tänzer
Uli Kirsch
Gebärden-Solistin
Christina Schönfeld
E-Gitarre
Jörg Wilkendorf
Solo-Gitarre | Banjo
Daniel Göritz
Solo- Kontrabass
Matthias Bauer
Weitere Vorstellungen am 19., 21., 23., 25. und 28. Juni 2013
Werkeinführung 45 Minuten vor der Vorstellungsbeginn
Tickets sowie weitere Informationen unter Tel. 030 20354-555 und www.staatsoper-berlin.de