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URAUFFÜHRUNG: AUS EUREN BLICKEN BAU ICH MIR EIN HAUS von Thomas Melle, Wuppertaler BühnenURAUFFÜHRUNG: AUS EUREN BLICKEN BAU ICH MIR EIN HAUS von Thomas Melle,...URAUFFÜHRUNG: AUS EUREN...

URAUFFÜHRUNG: AUS EUREN BLICKEN BAU ICH MIR EIN HAUS von Thomas Melle, Wuppertaler Bühnen

Premiere am Freitag, 22. März 2013, 20:00 Uhr im Kleinen Schauspielhaus. -----

Birger und Kevin sind dem Nerven aufreibenden Großstadtleben entflohen und haben sich in einem Neubaugebiet am urbanen Speckgürtel niedergelassen. Dort möchten sie ein beschauliches, zurückgezogenes Leben führen.

Offensichtlich aber steckt die gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaft in der Krise; Hauptbeschäftigung ist das missmutige Beobachten neuer Zuzügler. Zu den Beargwöhnten gehört zunächst auch Dorte, eine psychische Grenzgängerin, die sich nebenan ein Haus bauen will. Doch schon bald kommen sich Kevin und Dorte näher; so nah, dass Dorte von dem gemeinsamen Kinderwunsch des Paares erfährt. Und vor der Frage steht, ob sie nicht auch ein Kind möchte, ob sie nicht als Mutter Teil einer Dreierbeziehung sein will.

Dorte willigt ein; doch als sie hochschwanger einen manischen Schub erleidet, lassen Birger und Kevin sie umgehend in eine geschlossene Anstalt einweisen – und das Sorgerecht für sich beantragen. Dieser Verrat an der ‚menage à trois’ hat ungeahnte Folgen.

Das Stück erzählt mit tiefen Einsichten in psychische Verletzungen, wie Menschen bei der Verwirklichung ihrer Lebensentwürfe die Sphären anderer Glücksvorstellungen überlagern, verletzen oder gar ausbeuten können.

Thomas Melle konzentriert sich in dieser Dreiecksbeziehung unterm Brennglas auf die psychischen

Zerwürfnisse, die das postmoderne Leben bei den Akteuren hinterlassen hat. Akribisch verzeichnet er die Verletzungsspuren, die seinen Protagonisten anhaften, als Folge einer Suche nach Sinn und Kohärenz in deren Leben. Dabei verschwimmt die Grenzlinie zwischen (geistig) gesund und krank, wie sie von der Gesellschaft leichthin gezogen wird, bis zur Unkenntlichkeit: die Normalität, das ist der Ausnahmezustand.

Der Berliner Autor Thomas Melle sorgte erst kürzlich mit seinem Romandebu t Sickster für Furore. Er ist dem Wuppertaler Publikum bereits bekannt durch seine Romanbearbeitung von Andreas Eschbachs Eine Billion Dollar und dem Stück Licht frei Haus, das Eike Hannemann an den Bühnen letzte Spielzeit inszenierte.

Inszenierung: Eike Hannemann

Bühne und Kostüme: Birgit Stoessel

Dramaturgie: Sven Kleine

Mit: Anne-Catherine Studer, Jakob Walser, Lutz Wessel

Die nächsten Vorstellungen sind am 26. und 27. März sowie am 05., 06., 18., 26. und 27. April 2013 im

Kleinen Schauspielhaus.

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