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Uraufführung: BILDERGESCHICHTEN II: RABEN von Feridun Zaimoglu / Günter Senkel - Schauspiel KielUraufführung: BILDERGESCHICHTEN II: RABEN von Feridun Zaimoglu / Günter...Uraufführung:...

Uraufführung: BILDERGESCHICHTEN II: RABEN von Feridun Zaimoglu / Günter Senkel - Schauspiel Kiel

Premiere Freitag, 30. März 2012 | 19 + 21 Uhr | Kunsthalle zu Kiel (Düsternbrooker Weg 1. -----

BILDERGESCHICHTEN II: RABEN ist die Fortsetzung einer Kooperation zwischen Schauspiel Kiel und Kunsthalle zu Kiel und gleichzeitig die zweite Folge einer ganz besonderen Reihe von Uraufführungen:

Der Kieler Bestsellerautor Feridun Zaimoglu und sein Co-Autor Günter Senkel haben sich erneut im Auftrag des Schauspiels Kiel von Bildern der Kunsthalle zu einem Stück inspirieren lassen, das dort vor Ort zur Uraufführung kommt. Nachdem der sehr erfolgreiche erste Teil „Liebe, diesseits, jenseits“ Bezug auf die neu eingerichtete Sammlungspräsentation genommen hat, ist Bildergeschichten II nun von der vor wenigen Wochen eröffnete Ausstellung „Gute Gesellschaft – Lotte Hegewisch und das Mäzenatentum“ inspiriert.

 

Zum Stück:

Raben. Mit kaum einem anderen Vogel verbinden sich so viele Mythen, Märchen und abergläubische Vorurteile. Sie gelten als Symbole der Weisheit und der Magie, sind aber auch als diebische Todesboten, als Galgenvögel, verschrien. Solche Galgenvögel scheinen auch Beate und Pascal zu sein. Abgebrannt, heruntergekommen und kleinen Diebstählen nicht abgeneigt, stehen sie da – mitten in der Kunsthalle zu Kiel. Ihr Kind hat Geburtstag und die beiden haben kein Geld für Geschenke. Und obwohl Beates Mutter offenbar mehr als genug davon besitzt, hat sie für ihre Tochter nichts übrig. Also hecken Beate und Pascal gemeinsam mit dem zwielichtigen Manni einen Plan aus. Die Raben fliegen und gehen auf Beutezug.

 

Regie: Ivna Zic | Ausstattung: Veronica Wüst

Mit: Imanuel Humm, Eva Krautwig, Christian Kämpfer, Claudia Macht, Yvonne Ruprecht

 

Aufgrund des besonderen Charakters der Aufführung sind während der Vorstellung teilweise keine Sitzplätze vorgesehen.

 

Weitere Infos unter: www.theater-kiel.de

 

Die Autoren:

 

Feridun Zaimoglu wurde 1964 im anatolischen Bolu geboren, ist in Deutschland aufgewachsen, studierte Kunst und Humanmedizin und lebt seit 1985 in Kiel. Zaimoglu ist einer der profiliertesten und erfolgreichsten deutschen Schriftsteller und sowohl dem Schauspiel Kiel als Dramatiker als auch der Kunsthalle zu Kiel als bildender Künstler seit Jahren eng verbunden. Sein großer literarischer Durchbruch gelang ihm 1998 mit dem Roman „Abschaum“, der 2000 unter dem Namen „Kanak Attack“ erfolgreich verfilmt wurde. Es folgten mehrere Bestseller wie z.B. „Liebesmale“, „scharlachrot“, „Leyla“, „Liebesbrand“, „Hinterland“ und zuletzt sein aktueller Roman „Ruß“. Sein Werk ist mit vielen Preisen ausgezeichnet, u.a. erhielt er 2002 den Friedrich-Hebbel-Preis, wurde beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2003 in Klagenfurt mit dem Preis der Jury ausgezeichnet, war 2005 Stipendiat der Villa Massimo in Rom, erhielt 2006 den Kulturpreis des Landes Schleswig-Holstein, 2007 den Grimmelshausen-Preis und 2010 den Kulturpreis der Stadt Kiel.

Auch als Dramatiker ist Zaimoglu sehr erfolgreich. Eigene Stücke und Bearbeitungen, die stets in enger Zusammenarbeit mit Günter Senkel entstehen, werden an vielen großen Häusern gespielt, zuletzt entstand u.a. eine bemerkenswerte „Hamlet“-Version am Thalia Theater Hamburg und im Auftrag der Münchner Kammerspiele das Stück „Alpsegen“. Das erste Stück der beiden „Halb so wild“ kam jedoch 2004 am Schauspiel Kiel zur Uraufführung, woraus eine kontinuierliche Zusammenarbeit erwuchs, die ebenso eigenständige wie eigenwillige Shakespeare-Adaptionen, zunächst von „Romeo und Julia“ und zuletzt von „Julius Caesar“, fortsetzten.

Auch als bildender Künstler ist Zaimoglu immer wieder auch und gerade in Kiel aktiv. Für die Ausstellung „Accessoiremaximalismus“ hüllte er z.B. 2003 die vollständige Außenfassade der Kunsthalle zu Kiel mit türkischen Fahnen ein.

 

Günter Senkel wurde 1958 in Neumünster geboren. Unter anderem arbeitete er als Plakatierer, Speditionskraftfahrer und Getränkeflaschen-Sortierer. Sein Physikstudium gab er zugunsten einer eigenen Buchhandlung in Kiel auf, wo er seit 1997 als freier Autor lebt. Zusammen mit Feridun Zaimoglu schrieb er diverse Drehbücher, unter anderem „Brandmal“, das 1998 mit dem Drehbuchpreis der Medienstiftung Schleswig-Holstein (MSH) ausgezeichnet wurde. Vor allem aber entstehen alle dramatischen Texte als Teamarbeit des erfolgreichen Autorenduos.

 

 

Die Ausstellung:

 

Gute Gesellschaft

Lotte Hegewisch und das Mäzenatentum. Von Georg Friedrich Kersting bis Gerhard Richter.

18. Februar bis 24. Juni 2012

Anlässlich des 190-jährigen Geburtstags der Stifterin der Kunsthalle, Charlotte Hegewisch, widmet sich das Haus seiner Geschichte und der des Schleswig-Holsteinischen Kunstvereins aus dem Blickwinkel des bürgerlichen Engagements.

 

Die Ausstellung stellt prägende Sammlerpersönlichkeiten des 19. und 20. Jahrhunderts vor, darunter Ludwig Gustav Heinzelmann, Carl August Petersen und Paul Wassily. Auch das kulturelle Umfeld Lotte Hegewischs wird thematisiert: die Salonkultur, das Frauenbild, das damalige Umfeld Kiels und die politische Situation Schleswig-Holsteins entlang von Gemälden, Fotografien, Dokumenten und Möbeln. Neben dieser historischen Perspektive werden jene Stifter und Vereine vorgestellt, die die Kunsthalle bis in die Gegenwart begleiten. Unter dem Gesichtspunkt ihrer Erwerbungsgeschichte werden Meisterwerke, wie Werke von Georg Friedrich Kersting, Erich Heckel, Marlene Dumas und Gerhard Richter, und bisher kaum gezeigte Schätze präsentiert.

Darüber hinaus hat die in Kiel geborene und heute in Berlin ansässige Künstlerin Wiebke Siem eine surrealistisch anmutende Installation über zwei Geschosse für das Treppenhaus der Kunsthalle entworfen, in die sie Garderobenständer, gitterartige Kleider und Figurinen integriert. Das Werk lässt Assoziationen an gesellschaftliche Zwänge, Geschlechterrollen und die Anfänge der modernen Formensprache zu.

 

Weitere Infos unter: www.kunsthalle-kiel.de

 

 

 

 

 

 

 

 

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