Und so gibt es ein Wiedersehen mit mehr oder minder illustren Gestalten wie dem Jungunternehmer Josef, der Benzinkönigin Gerda, dem Pizzapionier Nico, dem anatolischen Schneider Alexander und vielen anderen, die in Würzburg ihr Glück suchten, Wagnisse eingingen, lebten, liebten und kämpften. Dazu werden Lieder aus den Goldenen Zwanzigern und musikalische Evergreens wie „Wochenend und Sonnenschein“ oder „Zuckerpuppe von der Bauchtanztruppe“ gesungen.
Ein Schauspiel mit Musik aus hundert Jahren. Die Autorin und Schauspieldramaturgin Wiebke Melle hat sich dafür auf Spurensuche durch die bewegte Würzburger Stadtgeschichte gemacht. Sie recherchierte die Zeitgeschichte ab Beginn des 20. Jahrhunderts, studierte unzählige Tagebücher, führte viele Gespräche und sammelte interessante Familien- und Unternehmensgeschichten sowie Erzählungen über unterhaltsame Begebenheiten. Diese zum Teil vergessene (Stadt-)Geschichte verarbeitete sie in Form einer Revue. In die Handlung verwoben sind Lieder, Songs, Chansons – altvertraute und unvergessliche Melodien, die den Zeitgeist der vergangenen Jahrzehnte wiedergeben.
Inszeniert wird die Würzburger Revue von Stephan Suschke, der zusammen mit Momme Röhrbein die Bühne in ein alteingesessenes Kaffeehaus, das Café Rewue, verwandelt. Für die Kostüme ist Angelika Rieck verantwortlich. Auch Würzburger Künstler der freien Szene sind an diesem Projekt beteiligt. Und so liegt die musikalische Leitung in den Händen des Musikers und Komponisten Joachim Werner, der auch auf der Bühne am Klavier zusammen mit Ulrich Kleideiter (Schlagzeug), Christian Kraus (Bass), Marco Hohner (Gitarre), Anja Schlundt (Violine) sowie Dirk Rumig und Johannes Liepold (Saxophon) zu erleben sein wird. Bei dieser Produktion wieder mit dabei sind singend und tanzend die Mitglieder des Bürgerchores.
Stephan Suschke war nach seinem Studium Dramaturg und Regisseur am Theater Greifswald. Anschließend war er bis zu Heiner Müllers Tod 1995 dessen engster Regiemitarbeiter. Stephan Suschke arbeitete mit ihm unter anderem am Deutschen Theater in Berlin, am Berliner Ensemble sowie bei den Bayreuther Festspielen. Ab 1994 inszenierte er auch selbst am Berliner Ensemble, an dem er von 1995 bis 1999 – dabei von 1997 bis 1999 als Künstlerischer Leiter – zur Theaterleitung gehörte.
Seit 1999 arbeitet Suschke als freier Regisseur unter anderem in Brüssel (Belgien), in Córdoba (Argentinien), Neu Delhi (Indien) und Melbourne (Australien). 2003 veröffentlichte er unter dem Titel Müller Macht Theater eine umfangreiche Dokumentation über Heiner Müllers Theaterarbeit. Am Mainfranken Theater Würzburg stellte sich Stephan Suschke in der Saison 2005/2006 mit den auch überregional sehr erfolgreichen Produktionen von Ödipus, Tyrann von Sophokles und der Oper Das Herz von Hans Pfitzner dem hiesigen Publikum vor. Ferner inszenierte er hier unter anderem Friedrich Schillers Maria Stuart, Bertolt Brechts und Kurt Weills Die Dreigroschenoper und die Uraufführung der Oper Die andere Seite von Michael Obst.
Seit der Spielzeit 2013/2014 ist Stephan Suschke Schauspieldirektor am Mainfranken Theater Würzburg und inszenierte in dieser Zeit unter anderem Molières Der Geizige, die Doppelproduktion Der Kaufmann von Venedig / Mollath, die Strawinsky-Oper The Rake’s Progress und den Brecht/Müller-Schauspieldoppelabend Die heilige Johanna der Schlachthöfe/ Der Auftrag sowie die Würzburg Revue Café Rewue von Wiebke Melle
Musikalische Leitung: Joachim Werner
Inszenierung: Stephan Suschke
Bühne: Momme Röhrbein
Kostüme: Angelika Rieck
Licht: Roger Vanoni
Dramaturgie: Wiebke Melle
MIT
Margot: Marianne Kittel
Luise: Barbara Schöller
Ludwig / Ruschkewitz / Coletti / Heydte / Ralph: Timo Ben Schöfer
Friedrich / Neckermann / Nico / Bernd / Dirk: Tobias Roth
Maria / Elna / Döpfner / Dame / Gerda / Zeitler: Maria Brendel
Pfiff / Otto / Alexander / Medizin-Student: Alexander Hetterle
Junge Frau / Klara / Janine / Petra / Trixi: Theresa Palfi
Band: Joachim Werner (Klavier), Ulrich Kleideiter (Schlagzeug), Christian Kraus (Bass), Marco Hohner (Gitarre), Anja Schlundt (Violine), Dirk Rumig / Johannes Liepold (Saxophon)
Bürgerchor des Mainfranken Theaters Würzburg
Karten: 0931/3908-124, karten@theaterwuerzburg.de