Dirigentin war die damals weltberühmte Geigerin Alma Rosé, die Nichte des Komponisten Gustav Mahler. Das Orchester – entstanden aus einer Laune des Auschwitz-Kommandanten – musste bei der Ankunft der Häftlinge im Lager spielen, bei den Selektio-nen, im Kranken- und Versuchsblock. Zur Erbauung des SS-Lagerpersonals und des KZ-Arztes Josef Mengele gab das Orchester Konzerte mit Werken von Schubert, Schumann, Puccini, Suppé und Strauß.
Obwohl die Frauen im Vernichtungslager buchstäblich um ihr Leben spielten, gehörten sie gleichzeitig zu den „Privilegierten“ des Lagers. Die Musik gab ihnen Kraft, Mut und Hoffnung, die Erniedrigung und Entmenschlichung zu überstehen. Von ihnen überlebten einige das Lager. Unter ihnen Fania Fénelon, eine jüdische Sängerin aus Paris. Sie starb 1983 in Frankreich und hinterließ einen autobiographischen Roman, der den verzweifelten Kampf gegen die Todesangst der Musikerinnen schildert. Nach Motiven dieses Romans komponier-te Stefan Heucke seine Oper „Das Frauenorchester von Auschwitz“, das Libretto schrieb Clemens Heucke. Den Gefühlen und dem Verhalten von Menschen, die gezwungen werden, im Angesicht des Todes Musik zu machen, geht der Komponist nach. Das Theater Krefeld Mönchengladbach bringt das Werk zur Uraufführung.
Musikalische Leitung: Graham Jackson
Inszenierung: Jens Pesel
Bühne und Kostüme: Friederike Singer
Mit Anne Gjevang als Alma Rosé u.v.a.
Die Uraufführung von „Das Frauenorchester von Auschwitz“ wird gefördert von der Werner Richard - Dr. Carl Dörken-Stiftung (Herdecke), dem Zentralrat der Juden in Deutschland, dem Fonds Neues Musiktheater des NRW KULTURsekretariats Wuppertal sowie den Freundes-kreisen des Theaters Krefeld Mönchengladbach.