13 Tage, an denen die Mutter aus ihrem Leben flüchten möchte und die sie doch nur um die Ecke ihrer Wohnung bei ihrem Liebhaber verbringt. 13 Tage, an denen sie immer wieder versucht, nach Hause zurückzukehren, aber der Weg dorthin unmöglich scheint. 13 Tage, in denen ihre Söhne verdursten.
Nach Motiven eines authentischen Falles beschreibt Michael Kumpfmüller in seinem Roman "Durst" dreizehn schwere Tage einer jungen Mutter und legt mit kühlem, niemals anklagendem Blick ihr mörderisches Versagen frei. Das TAG bringt Kumpfmüllers Roman in einer Fassung für vier Frauen auf die Bühne und wirft existenzielle gesellschaftspolitische Fragen auf, die abseits der aktuellen „Unterschichten-Debatte“ der Medien zu beantworten sind. Denn „DURST“ ist keine Geschichte über einen kaltblütigen milieubedingten Mord einer jungen Mutter. Es ist eine Geschichte über Vernachlässigung und Überforderung, gesellschaftliche Kälte und kollektiven Egoismus.
Michael Kumpfmüller...
... geboren 1961 in München. Kumpfmüller studierte Literatur und Geschichte in Tübingen, Wien und Berlin. Seit 1985 journalistische Arbeiten u.a. für den Rundfunk, ab 1990 für Tages- und Wochenzeitungen, darunter Die Zeit, FAZ, SZ u.a. 1994 erscheint seine Dissertation über den Mythos der Schlacht von Stalingrad, danach arbeitete er als freier Journalist und als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der FU Berlin, u.a. über Veränderungen literarischer Intellektualität im Medienverbund. 2000 erschien sein erfolgreicher und viel diskutierter Roman-Erstling „Hampels Fluchten“. 2003 folgte mit dem Roman „Durst“ sein zweiter Bestseller, der nun in der Dramatisierung von Margit Mezgolich im TAG uraufgeführt wird. Michael Kumpfmüller lebt in Berlin.
Inszenierung Margit Mezgolich
Ausstattung Andrea Költringer
Licht Hans Egger
Dramaturgie Ferdinand Urbach
Mit:
Katharina Hohenberger, Christina Schaefer, Petra Strasser und Elisabeth Veit