Der 1904 in Osnabrück geborene Maler Felix Nussbaum hat wie kein anderer Künstler den Holocaust und seine eigene Situation als jüdischer Künstler dokumentiert und reflektiert. Die Auswirkungen der rassistischen Ideologie des nationalsozialistischen Deutschland musste er bis hin zur letzten Konsequenz am eigenen Leib erfahren. 1944 wurde Felix Nussbaum in Auschwitz ermordet.
Das Theaterstück erzählt Nussbaums Biografie in Rückblenden, als träumte er kurz vor seinem Tod noch einmal die wichtigsten Stationen seines Lebens: Szenen mit seiner Familie, Freunden, das Leben mit seiner Frau, der Malerin Felka Platek, die wachsende Bedrohung, seine Fantasie und Ängste, das Exil, die Inhaftierung im französischen Lager „Saint Cyprien“, die letzten Bilder, der Nachbarjunge Jaqui und schließlich Auschwitz. Einige Texte sind Zitate, manche Szenen mögen in etwa so stattgefunden haben, manche Träume und Albträume sind nachempfunden, andere Szenen haben in der Realität nie stattgefunden. Johann Kresnik wird das Leben von Felix Nussbaum nicht dokumentarisch erzählen, sondern auch Nussbaums Reichtum und seine Fantasie auf die Bühne bringen.“ (Christoph Klimke)
Für die Inszenierung konnte der renommierte österreichische Regisseur und Choreograf Johann Kresnik gewonnen werden, der mit seinen bildgewaltigen und oft provokativen Inszenierungen seit vielen Jahren für Furore sorgt. Kresniks Beschäftigung mit Felix Nussbaum erscheint nach einer ganzen Reihe biografischer Stücke über bildende Künstler (u.a. GOYA, F. KAHLO, PICASSO, VOGELER) geradezu folgerichtig.
Das Theaterstück FELIX NUSSBAUM hat der Autor und Dramaturg Christoph Klimke, mit dem Kresnik seit vielen Jahren zusammenarbeitet, verfasst. An der Inszenierung sind Schauspieler, Tänzer und auch Orchestermusiker des Theaters Osnabrück beteiligt. Außerdem wirken 20 Osnabrückerinnen und Osnabrücker als ‚Bewegungschor’ mit.
Die Inszenierung beginnt am Endpunkt von Nussbaums Leben, dem Konzentrationslager Auschwitz. Dieser menschenverachtende Ort und die dort verübten Verbrechen und Grausamkeiten werden bei der Aufführung nicht ausgeblendet. Kresnik zeigt Szenen, die schockieren können und benutzt u.a. körperliche Gewalt und Nacktheit als Mittel der Darstellung.
Schauspieler, Tänzer und auch Musiker des Theaters Osnabrück spielen spartenübergreifend in der Regie und Choreografie von J. Kresnik
Regie, Choreografie und Bühne Johann Kresnik
Kostüme Erika Landertinger, Musik James Reynolds
Weitere Vorstellungen: 03.02., 12.02., 17.02., 26.02., 28.02., 07.03., 09.03., 17.03., 17.04., 20.04.2010, jeweils 19.30 Uhr
Vor jeder Aufführung findet um 19.00 Uhr eine Stückeinführung im Theaterfoyer statt.
Tickets: 0541/ 76 000 76; www.theater-osnabrueck.de;
Die Arbeit des Theaters Osnabrück wird vom Felix-Nussbaum-Haus unterstützt.