Nur Stefan und Ludger, altbewährte Stammgäste, beäugen kritisch den eigens engagierten Pianisten Luigi – und natürlich Caro, die wie immer angetrunken am Tresen über Gott und die Welt politisiert. Bis schließlich doch noch zwei Pärchen ihren Weg in die Kneipe finden: eines jung, das andere weniger, dafür beide sozial bevorzugt und wild entschlossen, mit Revolutionsliedern einen trashigen Abend zu feiern. Je mehr Alkohol im Blut fließt, desto flüssiger lässt sich auch die Internationale singen. Doch als ein Unbekannter mit enormer Ähnlichkeit zu Karl Marx den Roten Hirschen verrammelt und die Gäste mit vorgehaltener Waffe zwingt, den Inhalt ihrer Lieder endlich ernst zu nehmen, vergeht ihnen die wundervoll unpolitische Stimmung.
Zwischen dem hysterischen Crescendo der Gäste, dem unerwarteten Besuch des perkussiv hochbegabten Pizzalieferanten und den kontrapunktisch abgefeuerten Pistolenschüssen entsteht ein explosiv-musikalischer Abend über Aufstand und politisches Bewusstsein. Wie weit sind wir bereit zu gehen? Und wofür nochmal genau? Die Polizei jedenfalls kommt zu spät an diesem Abend. Aber die hat schließlich auch niemand gerufen.
Musikalische Leitung: Christoph Iacono;
Inszenierung: K.D. Schmidt;
Bühne: Thomas Drescher;
Dramaturgie: Lene Grösch
Mit: Juliana Djulgerova, Kristina Gorjanowa, Caroline Nagel, Anna Steffens; Jochen Bens, Thomas Birklein, Bernhard Hackmann, Rüdiger Hauffe, Christoph Iacono, Eckhardt Meyer, Gilbert Mieroph, Klaas Schramm
Weitere Vorstellungen: Sa 26. Januar; Sa 2., Di 12., Do 14., Mi 27. Februar
Karten Tel.: 0441/2225 111
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