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Uraufführung: Medienoper "stop listening start screaming" von Jorge Sánchez-Chiong in der Jungen Oper Stuttgart

Premiere Samstag, 21. Juni 2014 um 19 Uhr wird im Kammertheater. -----

Stop listening start screaming thematisiert das Genre des Reality TV, das eine zunehmend bestimmende Rolle im Leben vieler junger Menschen spielt. Drei Teilnehmer einer TV-Show stehen im Mittelpunkt dieser Medienoper.

Ihre Aufgabe besteht darin, die Fernsehzuschauer mit plakativen, verstörenden Musikvideos gemäß dem Slogan „STOP LISTENING START SCREAMING“ zu schockieren. Das Casting läuft: Franka (Anne Hoffmann) versucht es mit Rebellion gegen den überteuerten Wohnungsmarkt, DJ Sebastian (Moritz Löwe) kreiert traumverlorene Spielwelten für Erwachsene, Till (Nicolaas van Diepen) schockiert Menschen vor laufender Kamera. Er kommt in die nächste Runde. Um zu siegen, begibt er sich selbst und seine Kollegen in einem größenwahnsinnigen Trip in eine lebensgefährliche Falle. Schon längst geht es um etwas ganz anderes als um Geld, Erfolg und Nervenkitzel.

Das Reality TV stellt die „wahre Begebenheit“ für seine Sendungen neu zusammen, fragmentiert, schneidet und verfälscht und steht so im Gegensatz zur Theaterbühne, wo grundsätzlich die Verabredung von Fiktion, von „so tun als ob“ gilt. In diesem Spannungsfeld besteht für das Regieteam um Marco Štorman der Reiz von Thema und Mittel, die Komponist Jorge Sánchez-Chiong etabliert. Auf der Suche danach, was sich hinter der Pose verbirgt, sollen sich die Geschichten von Franka, Sebastian und Till in einem Kaleidoskop von Szenen, Bildern und Sounds entfalten und in ein Geflecht von gefakten Aktionen verstricken.

Stop listening start screaming ist ein Auftragswerk der Jungen Oper Stuttgart an den in Wien lebenden Komponisten und Turntablisten Jorge Sánchez-Chiong, dessen Werke international aufgeführt und unter anderem am Konzerthaus Wien, dem Konzerthaus Berlin, dem Mozarteum Salzburg und dem Grazer Kongress uraufgeführt worden sind.

Die Oper entsteht erst während der siebenwöchigen Probenzeit in der Verdichtung aller Medien und in intensiver Zusammenarbeit zwischen Regisseur, Dirigent, Komponist, Videokünstlern, Schauspielern und Musikern. Vom Komponisten vorproduzierte Zuspielbänder werden mit den live gespielten Instrumenten Saxophon, Cello, Gitarre und Schlagzeug zusammengebracht, manches wird genau auskomponiert, manches improvisiert. Nach dem Drehbuch von Brigitte Wilfing kreieren die Künstler Texte, Szenen und Videomaterial.

Der junge Schauspiel-, Film- und Opernregisseur Marco Štorman setzt das Musiktheater in Szene. Stop listening start screaming ist bereits Štormans dritte Inszenierung an der Jungen Oper nach Sigurd der Drachentöter (2008/09) und Die Ballade von Garuma (2011/12). Bühnen- und Kostümbildner Dominik Steinmann übernimmt die Ausstattung. Die Videokünstler Peer Engelbracht, Stephan Komitsch und Roman Kuskowski vom Videodesign-Verbund impulskontrolle kreieren die Videoinstallationen. Stefan Schreiber, der an der Jungen Oper zuletzt die Uraufführung von Jennifer Walshes Die Taktik (2011/12) musikalisch einstudierte und leitete, übernimmt die musikalische Leitung.

Musikalische Leitung und Keyboard: Stefan Schreiber,

Regie: Marco Štorman,

Ausstattung: Dominik Steinmann,

Video: Peer Engelbracht, Stephan Komitsch, Roman Kuskowski,

Dramaturgie: Barbara Tacchini

Franka: Anne Hoffmann,

Till: Nicolaas van Diepen,

Sebastian: Moritz Löwe,

Saxophon: Nikola Lutz,

Cello: Barbara Borgir,

Gitarre: Christian Kiss,

Schlagzeug: Michael Aures

Ein Auftragswerk der Jungen Oper

Weitere Vorstellungen:

27. | 28. Juni | 1.* | 2.* | 4. | 5. | 7.* | 9.* |10.* | 11. | 12. Juli 2014

(* Schulvorstellungen)

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