Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Uraufführung: MEIN NAME IST PROGRAMM - Der dritte Text aus der Reihe VON DER INDUSTRIE LERNEN von Oliver Kluck am Schauspielhaus GrazUraufführung: MEIN NAME IST PROGRAMM - Der dritte Text aus der Reihe VON DER...Uraufführung: MEIN NAME...

Uraufführung: MEIN NAME IST PROGRAMM - Der dritte Text aus der Reihe VON DER INDUSTRIE LERNEN von Oliver Kluck am Schauspielhaus Graz

Premiere 13. April 2012, 20:00, Schauspielhaus Probebühne. -----

Wie sich zeigt, ist das Leben als Idiot doch leichter zu ertragen als das Leben als Revolutionärs. Wie sich zudem herausstellt, lässt sich das eine mit dem anderen verbinden. Die Revolte kann auf einmal etwas anderes sein als ein kollektives Aufbegehren.

Der junge Ingenieur Daniel folgt der Erkenntnis und nutzt die Möglichkeit zur Veränderung. Er kündigt eine scheinbar sichere Stelle, um nach einer Phase des Nichtstuns einen Studienplatz am renommierten Institut Treichlinger anzunehmen. Am Institut Treichlinger werden durch Treichlinger und die geschätzten Kollegen junge Menschen zu Menschen als Schriftsteller ausgebildet, wobei Treichlinger davon überzeugt ist, dass ungeachtet all seiner Bemühungen und der Bemühungen der geschätzten Kollegen aus den meisten jungen Menschen ohnehin nichts werden kann. Zu eng sind die Grenzen, die der Professor ziehen muss. Nicht alles was geschrieben ist, kann gleichzeitig Literatur sein. Eine Freiheit ohne Grenzen ist für Treichlinger nichts anders als eine Beliebigkeit, gegen die es vorzugehen gilt.

 

In Mein Name ist Programm führt Oliver Kluck viele Motive und literarische Techniken aus den beiden vorherigen am Schauspielhaus Graz gespielten Texten, Der Wiederaufbau des Haider-Denkmals und Der Untergang des Hauses Wuppertaal, fort. Indem er eine Figur in verschiedene paradoxe Einheiten aufteilt, die permanent miteinander diskutieren, streiten und sich in Widersprüche verwickeln, erzählt Kluck das Entwicklungsdrama eines Menschen von der Kinderpsychiatrie bis zum Erwachsenenalter. Ironisch, komisch, zärtlich.

 

„Nicht die Entwicklung, sondern die Möglichkeit zur Angst ist das verbindende Element unserer Kultur. Meine Antwort darauf sind die Texte, in denen es im Grunde um nichts anderes geht, als um die Bewegung, die natürlich vorhanden ist wie das Ausatmen und somit das Leben selbst“

Oliver Kluck, Berlin 2012

 

Nach den Theaterabenden Der Wiederaufbau des Haider-Denkmals und Der Untergang des Hauses Wuppertaal bringt die Uraufführung des dritten Auftragstextes Mein Name ist Programm die diesjährige Zusammenarbeit mit Oliver Kluck zu einem Finale auf der Probebühne.

 

Oliver Kluck zählt zu den meistgespielten und vielfach ausgezeichneten Autoren auf deutschsprachigen Bühnen. Zuletzt wurden im Kasino des Burgtheaters Die Froschfotzenlederfabrik und am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg Leben und Erben uraufgeführt.

 

Regie: Christina Rast

Bühne und Kostüme: Fatima Sonntag

Dramaturgie: Regina Guhl

 

mit: Evi Kehrstephan, Verena Lercher, Rahul Chakraborty, Simon Zagermann

 

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 12 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EXPLOSIVE KLANGMISCHUNG -- "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky bei NAXOS (BR KLassik)

Nicht sonderlich erfolgreich geriet die Stuttgarter Uraufführung der einaktigen Oper "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky im Jahre 1917 unter der Leitung von Max von Schillings. In…

Von: ALEXANDER WALTHER

Die ganze Wahrheit? -- „True Crime“ - Andrey Kaydanovskiy | Hege Haagenrud | Demis Volpi in der Deutschen Oper am Rhein

Drei tänzerische Perspektiven zu Wahrheit und Fiktion: Andrey Kaydanovskiy „Chalk“, Hege Haagenrud „The Bystanders“, Demis Volpi „Non-Fiction Études“  

Von: Dagmar Kurtz

SZENEN OHNE ILLUSIONEN -- "Tosca" von Giacomo Puccini in der Staatsoper Stuttgart

Kann Kunst unsere Wirklichkeit beeinflussen? Diese Frage steht als zentrales Thema im Zentrum der Inszenierung von Willy Decker, dessen Figuren sich in Puccinis "Tosca" in einem schwarzen Kasten…

Von: ALEXANDER WALTHER

RETTET DIE FRAUEN! -- Premiere "Zertretung" von Lydia Haider im Schauspiel Nord STUTTGART

Die 1985 in Oberösterreich geborene Lydia Haider hat hier einen radikalen Text vorgelegt, der zuweilen an Rainald Goetz erinnert. Die zentrale Frage lautet: Wie geht man mit einem System um, das…

Von: ALEXANDER WALTHER

ATEMLOSE HÖHENFLÜGE -- SWR Symphonieorchester mit Busoni und Sibelius im Beethovensaal der Liederhalle/STUTTGART

Zwei unterschiedliche Zeitgenossen standen diesmal im Zentrum: Jean Sibelius und Ferrucio Busoni. Immerhin weiß man, dass beide in Helsinki Schumanns Klavierquintett in Es-Dur gemeinsam musizierten.…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑