Er sucht nach Gründen und der Wahrheit, stößt auf eine Mauer des Schweigens, verliert sich im Dickicht seiner eigenen Ermittlungen. Er scheint vom Dienst suspendiert und ständig mit dem Schlaf zu kämpfen. Juliane Stadelmann geht von einem realen Fall fahrlässiger Kindstötung aus, arbeitet diesen jedoch – in rasanter Dialogführung im absurden Mikrokosmos des „wild wild east“ – entschieden tragikomisch auf: Wie die Geier im Western kreist etwa die lokale Bestatterin durch die Siedlung, stets auf der Suche nach Opfern; verwahrloste Kinder streifen umher, makabren Geheimnissen auf der Spur, man stirbt sinnlose Tode, dies alles kommentiert von einem weiteren Western-Versatzstück: dem Tumbleweed. In der Platte, der grotesken Welt dieses Stücks, sind alle Regeln von Raum und Zeit außer Kraft gesetzt, nur nicht die Gesetzmäßigkeit des Sterbens.
Regie: Daniela Kranz
Dramaturgie-Gast Yvonne Gebauer
Mit
Barbara Horvath
Steffen Höld
Florian von Manteuffel
Gideon Maoz
Johanna Tomek
Martin Vischer
Simon Zagermann