Eine Gruppe schillernder Figuren begleitet im altgriechischen Mythos den Lebensweg des Königs von Theben, der sich auf die Erkenntnis seiner moralischen Verstrickung selbst blendet und abdankt: Laios, sein Vater, gilt als erster Knabenliebhaber des hellenischen Kulturkreises. Iocaste, seine Mutter: Ist sie eine Intrigantin oder das Opfer eines unerbittlichen Schicksals?
Oedipus, der das Rätsel der thebanischen Sphinx löst, scheitert im Konflikt mit dem blinden Seher Teiresias. Dabei will dieser, der als einziges menschliches Wesen die existentiell prägenden Erfahrungen des Mann- UND Frauseins durchlebt hatte, Oedipus vor der überstürzten, menschliches Maß übersteigenden Schulderkenntnis schützen.
Tanztheaterleiter Marco Santi gestaltet nach der großartigen Tragödie des Sophokles und Werken anderer Autoren von Seneca bis Pasolini eine aktionsreiche Tanz-Paraphrase. Nach BERNARDA ALBAS HAUS setzt er sich erneut mit einem hochdramatischen Stoff auseinander. Während der Proben wurde das Tanztheater durch die Schauspielerin Christina Dom unterstützt.
Ausgewählte Szenen wurden zunächst erst als Sprechszenen angelegt und dann über die Minimierung der Sprache vom Tanz übernommen.
Die Schauspieler Paul Weismann/Uwe Kramer geben alternierend an diesem Abend die Rolle des ‚Teiresias’.
Das Tanztheaterensemble des Theaters wird unterstützt durch einen in die Handlung integrierten Bewegungschor. Musik: Roderik Vanderstraeten
Choreografie: Marco Santi/Tanz-Ensemble -
Bühne: Katrin Hieronimus -
Kostüme: Katharina Beth –
Videodesign: Kristian Breitenbach –
Szenische Mitarbeit: Christina Dom –
Choreografische Assistenz: Shannon Moreno –
Kampfszenen: Jochen Wolfgramm