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Uraufführung/Österreichische Erstaufführung: Ladies and Gentlemen: Bolero! im Tiroler Landestheater Innsbruck

Tanzstücke von Stephan Thoss, Andrea Bibolotti, Clément Bugnon und Yuya Fujinami

Premiere Samstag, 4. Dezember 2010, 20.00 Uhr, Kammerspiele

Bolero - ÖEA, Tanzstück von Stephan Thoss

Musik von Maurice Ravel und Max Raabe und das Palastorchester

Maurice Ravels Bolero wurde bereits unzählige Male vertanzt und oft mit den ewig gleichen Bildern schwüler Erotik. Für Stephan Thoss ein Anreiz, leidenschaftliche Hingabe nicht schon wieder mit Jugendlichkeit und rassiger Schönheit zu assoziieren. Er überrascht mit einer humorvoll gegen den Strich gebürsteten Interpretation: Sechs ältere Damen treffen sich heimlich zum Kaffeekränzchen, eine scheinbar idyllische, ruhige Welt. Zu den Klängen von Max Raabes Palastorchester tauschen sie Nettigkeiten aus und genießen liebgewonnene Gewohnheiten. Doch dann bringt sich die angegraute Damenrunde mit Petits Fours und Ravels Bolero in Stimmung und zeigt dabei plötzlich ungeahnte Beweglichkeit und Ausgelassenheit. Der Rhythmus reißt sie schier mit sich – bis hin zum explosiven Finale.

Der Bolero wirkt wie ein Motor, der die sechs Tänzerinnen quasi ohne ihr

Zutun in Bewegung setzt, ihre Selbstkontrolle lahmlegt und im Eigensinn

der Körper die Wurzeln des Tanzens offenlegt. Die Deutsche Bühne

Ein absolut schräges Kaffeekränzchen, das auf umwerfend komische Art demonstriert, dass Leidenschaft kein Privileg der Jugend ist. Den Ladies der Tanzcompany gibt es die Gelegenheit, sich – über ihre tänzerischen Fähigkeiten hinaus – auch als Charakterisierungskünstlerinnen zu zeigen und ihr schauspielerisch-komödiantisches Talent unter Beweis zu stellen. Denn die sechs älteren Damen haben persönliche, mitunter recht bizarre Eigentümlichkeiten…

Choreographie, Bühne & Kostüme: Stephan Thoss

Der in Leipzig geborene ehemalige Tänzer schuf seine ersten eigenen Choreographien an der Semperoper Dresden, war Ballettdirektor der Bühnen der Landeshauptstadt Kiel und der Staatsoper Hannover und arbeitete vielfach als Gastchoreograph (u.a. für das Stuttgarter Ballett, das Bayerische Staatsballett, das Hamburg Ballett und das Nederlands Dans Theater II.) Sein Werk umfasst mittlerweile über 70 Produktionen. Er erhielt u.a. den Bayerischen Theaterpreis und 2007 für Giselle M. den FAUST in der Kategorie „Beste Choreographie“. Seit 2007.08 ist Stephan Thoss Ballettdirektor am Hessischen Staatstheater Wiesbaden.

Mit: Elisenda Cladellas Parellada, Laia Garcia Fernàndez, Marta Jaén García, Nadja Réthey-Prikkel, Clara Sorzano Hernández, Marie Stockhausen

Den ersten Teil des Tanzabends bestreiten die Gentlemen der Tanzcompany. Mit eigenen Choreographien präsentieren sie sich und ihre Kollegen dem Publikum: vielseitig, kreativ und voller Energie, wenn es heißt:

Bü h n e f r e i f ü r d i e Ch o r e o g r a p h e n d e r Z u k u n f t !

Mit: Andrea Bibolotti, Clément Bugnon, Carlos Contreras Ramirez, Serge Desroches Jr., Michal Douša, Yuya Fujinami, Andrii Lytvynenko

Bühne & Kostüme: Julia Scheeler

Ausstattungsassistentin am TLT

- Ego! – UA

Tanzstück von Andrea Bibolotti

Musik von Zoe Keating

Andrea Bibolotti umkreist in seiner Choreographie zu den Cello-Klängen Zoe Keatings das Phänomen EGO in seiner eher unsympathischen Ausprägung, wie wir es mit den Begriffen Egoismus, Selbstsucht und Egozentrismus assoziieren. Er beginnt jedoch beim Kind, das von Natur aus egozentrisch ist, sein muss. Noch ähneln sich die Vier auf der Bühne sehr – unbeeinflusst durch

äußere Einflüsse und Prägungen. Doch im Laufe des Stücks bleibt einer von ihnen in seiner Entwicklung stecken, nur auf seinen eigenen Vorteil konzentriert ist er unfähig, auf die anderen einzugehen, „tanzt“ sich beständig in den Vordergrund, bis er plötzlich merkt, dass ihm der

Hintergrund abhanden gekommen ist...

go on roots – UA

Tanzstück von Clément Bugnon

Musik von Oi-Va-Boi vs. Taraf de Haidouks, Balkan Beat Box u.a.

Clément Bugnon geht mit seinem Stück der modernen Gesellschaft auf den Grund: In den sich ständig im Wandel befindlichen Metropolen wissen die wenigsten Menschen noch, woher sie kommen, ohne dass ihnen etwas fehlt. Doch einem Einzelnen genügt das nicht. Er will wissen, woher er kommt, wo seine Wurzeln sind. Und er macht sich auf die Suche…

Crowd – UA

Tanzstück von Yuya Fujinami

Musik von Juno Reactor

Yuya Fujinami setzt sich in seiner achtminütigen Choreographie zu den treibenden Rhythmen von Juno Reactor mit dem Begriffskomplex „Crowd“ in allen seinen Bedeutungsebenen auseinander: Gedränge, Masse, Menschenmenge. Sechs Männer treffen aufeinander und beweisen, dass der

Mensch sich deutlich vom Tier unterscheidet – oder etwa nicht?

Weitere Vorstellungen:

Dezember: 11., 14., 30. – geschlossene Vorstellung

Jänner: 8., 13., 14., 17., 23., 27.

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