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Uraufführung: "Pornographie" von Simon Stephens im schauspielhannover

Premiere am 15. Juni 2007 um 19.30 Uhr im Schauspielhaus.

Unter der Regie von Sebastian Nübling erzählt die Inszenierung von einem, zunächst, normalen Tag im Leben der Bewohner der englischen Hauptstadt, der innerhalb eines Moments zu einem ihrer denkwürdigsten und wohl entsetzlichsten wird.

Als vier Selbstmordattentäter am 7. Juli 2005 die Londoner U-Bahn sprengen, verändert sich das Leben vieler Menschen entscheidend. Sieben von ihnen stellt Stephens in den Mittelpunkt seines Stücks, er gewährt sehr nahe, berührende Einblicke in ihr Leben am Rande der Katastrophe.

In "Pornographie" geht es nicht um Sex oder Milieu, sondern um das, was man die Pornographie des Alltags nennen könnte. Es ist die Geschichte einer westlichen Metropole: eine Stadt, ein Tag, sieben Episoden. Die Stadt heißt London, und der Tag ist der 7. Juli 2005, als vier Selbstmordattentäter die U-Bahn sprengten und 52 Menschen ihr Leben verloren. Simon Stephens, einer der erfolgreichsten englischen Dramatiker der Gegenwart, hat "Pornographie" im Auftrag des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg für den Regisseur Sebastian Nübling geschrieben. Er fügt berührende Momentaufnahmen aus dem Leben der Großstädter zu einem Mosaik rund um die Katastrophe. Alle Figuren balancieren auf dem schmalen Grat zwischen gut und böse: So schwebt der Finger einer Büroangestellten über der Starttaste des Faxgerätes, um dann die Firmengeheimnisse an die Konkurrenz zu senden. Die Zigarette eines Schülers hält nur kurz inne, bevor sie mit zischendem Laut die Haut der Lehrerin verbrennt. Zwei Geschwister streunen durch die Stadt, um dann, nach alkoholschwerer Nacht, gemeinsam im Bett zu landen. Ein Familienvater erledigt einen todbringenden Auftrag, ein Professor nutzt die berufliche Not seiner Studentin aus, und eine alte Frau dringt höflich aber bestimmt in die Privatsphäre wildfremder Menschen ein. "Images of hell. They are silent" heißt es immer wieder in "Pornographie". Die Bilder der Hölle sind still, leise, unaufdringlich.

Sebastian Nübling ist einer der renommiertesten Regisseure im deutschsprachigen Theater. Zahlreiche seiner Arbeiten wurden zum Berliner Theater-treffen eingeladen, u.a. die Inszenierung "Wilde" vom schauspielhannover sowie in diesem Jahr das Schauspiel-Musiktheater-Projekt "Dido und Aeneas".

Inszenierung Sebastian Nübling

Bühne Muriel Gerstner, Jean Marc Desbonnets (Mitarbeit)

Kostüme Marion Münch Musik Lars Wittershagen

Dramaturgie Nicola Bramkamp/Regina Guhl

Mit

Sonja Beißwenger

Christoph Franken

Peter Knaack

Angela Müthel

Jana Schulz

Monique Schwitter

Daniel Wahl

Samuel Weiss

Eine Koproduktion des Festivals THEATERFORMEN mit dem Deutschen Schauspielhaus in Hamburg und dem schauspielhannover

Gleichzeitig Bestandteil des diesjährigen Festivals THEATERFORMEN als Auftragsproduktion des Schauspielhauses in Hamburg.

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