Die ins Visier geratenen kennen sich nicht, werden aber durch einen Menschen, der durch ein einschneidendes Ereignis eine komplette Blickwinkelveränderung erfahren hat, in ein Netzwerk der Beziehungen und Verflechtungen gebracht. Er steht mit allen, deren Leben in sein Scheinwerferlicht gekommen ist, in Beziehung, was sich Puzzlestück für Puzzlestück, Episode für Episode am Beispiel der sieben Todsünden zu einem babylonischen Komplettbild verdichtet.
Die sieben Todsünden stehen und fallen mit der Perspektive: Wollen wir weiter das Übermenschliche als Zielsetzung nehmen, oder werden wir frei, die Schönheiten des Lebens jenseits von Hybris, Gier, Fremdbestimmung und Maßlosigkeit zu entdecken.
In dem hoch musikalischen, choreografischen und filmischen Ensembleabend ist jede Todsünde ein Kapitel und die Summe von allen ein Menschengemälde dieser Zeit, mit Komik, Gesang und Tanz.
Es ist nicht die erste Stückentwicklung, die die Schauspieldirektorin und die Chefdramaturgin von Theater&Philharmonie Thüringen gemeinsam auf die Bühne stellen. Ihre Textcollage „Mütter und Männer“ beispielsweise gehört zum Repertoire des Hauses, auch die Fassungen für Goethes „Faust“ und „Die Nibelungen“ stammen aus ihrer Feder.
Regie führt Amina Gusner, für das Bühnenbild zeichnet Johannes Zacher, für Kostüme Inken Gusner, für die Dramaturgie Anne-Sylvie König, für die Choreografie Peter Werner-Ranke, für die Videos Kalinka Gieseler.
Es spielen: Anne Keßler, Judith Mauthe, Vanessa Rose, Mechthild Scrobanita, Alice von Lindenau, Henning Bäcker, Bruno Beeke, Manuel Kressin, David Lukowczyk, Jochen Paletschek, Peter Prautsch, Rüdiger Rudolph und Olav Kröger (Klavier), Gitarre N.N.
Weitere Vorstellungen: 22. und 27. Mai sowie 18. Juni, jeweils 19.30 Uhr
Geraer Premiere: 20. Januar 2012