Dostojewskijs Welt ist die grundsätzliche Welt eines Alles oder Nichts, und der zu durchmessende, zu erleidende Läuterungsprozess seiner Protagonisten ist das immer wiederkehrende menschliche Prinzip des Autors selbst: Schuld und Sühne.
Dostojewskijs große, menschliche, abgründige Welt schreibt sich hier zusätzlich in einer neuen Fassung des Regisseurs Thomas Dannemann in andere Gebiete fort: Die Welt der Spieler kippt ins Autobiografische, die Welt der Spieler im Licht wird kontrastiert mit den untergründigen Kellerloch-
Aufzeichnungen von Dostojewskijs Novelle Bei nassem Schnee. Kaum ein bedeutender Schriftsteller in der Welt hat sich dem Einfluss dieses grandiosen Psychologen verweigern können. Fjodor Dostojewskij (1821–1881) ist der tragische Prediger der Moderne und der besessene Beweisführer der schlichten Tatsache, dass die Utopie vom kollektiven Glück eine Täuschung und die fortschrittsgläubige Ideologie des zwanzigsten Jahrhunderts bereits in ihrer Vorausnahme zum Scheitern verurteilt ist.
Inszenierung Thomas Dannemann
Bühne und Kostüme Uta Kala
Musik FM Einheit
Dramaturgie Uwe Bautz
Mit
Der General / Apollon Harald Gieche
Polina Alexandrowna Monika Wegener
Alexej Iwanowitsch Oliver Baierl
Mademoiselle Blanche de Cominges Nicole Paul
Marquis de Grieux Thomas Wolff
Mr. Astley / D. Alexander Swoboda
Antonida Wassiljewna /Lisa Therese Berger
Keller Mathias Reiter
Simonow Benjamin Armbruster
Ferfitschkin Andreas Hilscher