Ein Mädchen kennen zu lernen ist ja schon schwierig genug. Aber Donald bleibt nicht mehr viel Zeit: Er hat Leukämie. Krebs heißt: Leben im Zeitraffer, fast forward. Als er Shelly begegnet, wünscht Donald sich mehr denn je, so zu sein wie seine Comicfigur Miracleman: Ein unverwundbarer Superheld, der sich um keine Konventionen schert.
Am Theater Konstanz inszeniert Sacha Flocken seine Bühnenfassung des preisgekrönten Romans »Superhero« des neuseeländischen Erfolgsautors Anthony McCarten als Uraufführung. Den Live-Soundtrack liefert die Indie-Popband »Redensart«, die letztes Jahr am 4. Dezember bei ihrem Auftritt im Klimperkasten überzeugte. Ihre Wurzeln liegen in Konstanz, ihr aktueller Wohnsitz ist Freiburg. Nun sind sie wieder hier. Videokünstler Jens Dreske thematisiert mit seinen Comic-Videoeinspielungen die Innenwelt des Protagonisten Donald Delpe und seinem Alter Ego Miracle Man.
In Sascha Flockens Fassung erleben wir die Geschichte des todkranken Donald aus seiner eigenen Perspektive. Wie geht er, wie geht seine Umwelt mit Krebs, Tod und Trauer um? Und was ist mit Sex oder gar Liebe? Sensible Themen. Bei Flockens »Superhero« werden jugendliches Lebensgefühl und Rotzigkeit ebenso wie das tragische Ende filmisch und comicesk präsentiert.
REGIE SASCHA FLOCKEN
2005 bis 2008 Studium der Politikwissenschaft und Philosophie an der Universität Mannheim. Von 2009 bis 2013 Regieassistent am Theater Freiburg – währenddessen eigene Inszenierungen von Theaterclubs und szenischen Lesungen. 2012 inszenierte er das deutsch-griechische Krisenstück »Dionysos-Stüble« und 2013 im Rahmen der Reihe »Live Fast, Die Young« einen Abend über den Rapper Ol’Dirty Bastard. Seit 2013 arbeitet er als freier Regisseur mit Inszenierungen in Freiburg, und bei Foreign Affairs in Berlin. 2014 inszenierte er in Freiburg »Zweier Ohne« und »Tschick« nach dem Roman von Wolfgang Herrndorf und war künstlerischer Leiter der Herbstakademie Freiburg. In der Spielzeit 2015/16 entwickelte er dort die Reihe „Die NSU-Protokolle“ und inszenierte das Mehrgenerationenprojekt „Mehrheitsgesellschaft“ mit jungen Geflüchteten, der Seniorentheatergruppe „die methusalems“ sowie der Musikerin und Sängerin Bernadette La Hengst. War 2015 Stipendiat der 18. Schillertage in Mannheim und bei Stage@Play am Theater Rampe. In der Spielzeit 2015/2016 inszenierte er am Theater Konstanz die Produktion »SPINNE«.
VIDEO JENS DRESKE
Jens Dreske, geboren in Hamburg, studierte Bühnenbild in Maastrich, Niederlande. Nach dem Abschluss des Studiums assistierte er an den Münchner Kammerspielen u.a. Bert Neumann, Andreas Kriegenburg, Barbara Ehnes und Michael Graessner. Seit 2009 arbeitete er als freier Bühnenbildner und Videokünstler. Beim Tanztheaterkollektiv pvc entwickelte er mit verschiedenen Regisseuren, Choreographen und Performern Bühnenräume, Videoinstallationen und multimediale Environments. Für den australischen Choreographen Gavin Webber kreierte er die Bühnenbilder zu den Tanztheaterstücken »little pig« und »someone else«. Seit 2010 verbindet ihn eine regelmäßige Zusammenarbeit mit Regisseur Tom Schneider. Außerdem arbeitete er an der theatralen Stadtreise »Haslach, deine Heimat« (BKM-Preis für kulturelle Bildung) mit, in dessen Folge er die Spielstätte »Finkenschlag« künstlerisch betreute, die in der zehnstündigen Werkschau »Showtime Finkenschlag« auf der großen Bühne im Stadttheater Freiburg mündete. Dort arbeitete er auch für Schauspielproduktionen und für das 24-stündige Simulationsspiel »Regiodrom« (Regie Klaus Gehre) erfand, programmierte und betrieb er den theatereigenen Fernsehsender RTV.
2014 wirkte er als Kameramann und Cutter bei der Serie »Welcome to Blackwood Hills« (Regie Martin Weigel) mit. Mit Autor David Lindemann produzierte er das Hörspiel »Blaues Gras«.
KOMPOSITION & MUSIK REDENSART
Die Wurzeln der Indie-Pop-Band »Redensart« liegen in Konstanz, ihr aktueller Wohnort ist jedoch Freiburg. Danny McClelland und Schlagzeuger Markus Brückner kennen sich seit ihrer Jugend am Bodensee. Hier gründeten sie die Band »Redensart«, die 2011 ihr erstes Konzert spielte. Seitdem feilen sie mit den weiteren Mitgliedern Gabriel Bechler am Bass und Laurin Rutgers an der Gitarre an ihrem neuen Sound. Ihren Stil würden sie als einen Mix aus Indie-Pop und Folk-Musik bezeichnen.
Inzwischen haben Danny McClelland, Gabriel Bechler, Markus Brückner und Laurin Rutgers ihre zweite EP »Am Ende war nicht alles schlecht« aufgenommen. Seit einem Jahr spielen die vier Mittzwanziger in der jetzigen Besetzung zusammen.
REGIE Sascha Flocken
AUSSTATTUNG Franziska Jacobsen
VIDEO Jens Dreske
KOMPOSITION & MUSIK Redensart
DRAMATURGIE Antonia Beermann
MIT
Katrin Huke, Laura Lippmann, Ingo Biermann, Axel Julius Fündeling, Philip Heimke, Arlen Konietz