Die Danners waren eigenbrötlerische, mürrische Leute, man hatte nicht viel mit ihnen zu schaffen und es gab seltsame Gerüchte über sie. Aber auch die Kinder wurden grausam ermordet, und so geht die Angst um im Dorf, denn vom Mörder fehlt jede Spur.
Andrea Maria Schenkel hat in ihrem Debütroman einen wahren Kriminalfall aufgegriffen; das bayerische Hinterkaifeck war 1922 der Tatort des ungeklärten Verbrechens - eines der rätselhaftesten in der deutschen Kriminalgeschichte. Trotz wiederholter Festnahmen wurde bis heute kein Täter gefunden, die Akten hat man 1955 geschlossen. Trotzdem gab es noch 1986 letzte Vernehmungen. Schenkel verlegt das Geschehen in die 50er Jahre, übernimmt wichtige Details und spielt mit erfundenen. Fiktion und Wirklichkeit greifen unmerklich ineinander und machen Tannöd zu einem kleinen Meisterwerk. Der Roman „Tannöd“ erhielt den Deutschen Krimipreis und den Friedrich-Glauser-Preis 2007 und ist seit Wochen auf Platz 1 der Bestsellerlisten von Spiegel und Focus!
Die Bühnenfassung von Regisseurin Maya Fanke und Dramaturgin Doris Happl greift die Struktur des Romans auf und verdichtet sie: In Aussagen von Zeugen, Erinnerungen von Opfern und Täterbeschreibungen wird schonungslos und eindrücklich das Porträt einer bigotten, ganz und gar nicht idyllischen dörflichen Gemeinschaft mit einem traumatischen Beziehungsgeflecht gezeichnet, das schließlich zum Mord führt. „Weißt du, was in den Köpfen der Menschen vor sich geht?“ Eine Frage, die so banal und erschreckend ist wie die Wirklichkeit.
Bereits bevor der große Hype begann, wurde das TLT auf den Roman Tannöd aufmerksam und sicherte sich die Uraufführungsrechte für eine Bühnenfassung! Tannöd erhielt inzwischen den Deutschen Krimipreis und den Friedrich-Glauser-Preis 2007 und war über 36 Wochen auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste! Der Roman wurde bereits ins Englische, Italienische, Französische, Niederländische, Spanische, Dänische, Norwegische, Isländische, Japanische, Chinesische und Taiwanesische übersetzt und wird noch in diesem Jahr verfilmt.
Regie: Maya Fanke; Bühne & Kostüme: Wolfgang Menardi; Musik: Christian Wegscheider
Mit:
Barbara Spangler, geb. Danner / Er Elli Wissmüller
Marianne Spangler, Barbaras Tochter / Dagmar Sterzer Julia Rosa Stöckl
Betty, Mariannes Freundin / Traudl Krieger / Hansl Hauer Sinikka Schubert
Marie, Magd / Maria Sterzer, Bäuerin Ulrike Lasta
Die alte Dannerin / Maria Lichtl, Pfarrersköchin / Babette Kirchmeier, Beamtenwitwe Eleonore Bürcher
Der alte Danner / Hochwürden Herr Pfarrer Meißner / Johann Sterzer, Bauer Werner Koller
Michael Baumgartner, genannt Mich / Kurt Huber, Monteur / Alois Huber, Knecht Frank Roeder
Georg Hauer, Bauer / Franz-Xaver Meier, Bürgermeister Burkhard Wolf
Weitere Vorstellungen:
März: 22.
April: 6., 10., 20.