Die TITANIC war das größte Schiff, das jemals gebaut wurde und das teuerste. Sie war das sicherste Schiff, das jemals gebaut wurde – bis es sank. Ein Schiff – gepriesen als die unsinkbare Königin der Meere – bricht auf nach New York, und plötzlich kommt ein zu großer Eisklumpen dazwischen. Aus. Schluss. Ende der Jungfernfahrt.
Der Untergang der Titanic war der Untergang eines Fortschrittsglaubens, denn neben dem Schiff erhielt gleichzeitig unser technokratischer Machbarkeitswahn einen tödlichen Riss. Ein ordinärer Eisberg schlitzte dieses Wunderwerk auf und mit ihm einen ganzen Zeitgeist, der immer größer, schneller, weiter will. Die Titanic wurde das Wahrzeichen von Überschätzung und Überheblichkeit.
Und hundert Jahre später? Haben wir gelernt?
Die Suche nach der TITANIC ist ein Hinabtauchen in die Tiefen unserer Seele. Der Mythos erzählt von der Ignoranz der Realität. Wir leben heute schon längst in der permanenten Havarie. Die Eisberge schmelzen, die Umwelt spielt verrückt, unsere Systeme schlagen Alarm, das Schiff ist schon längst mit dem Eisberg kollidiert – und trotzdem machen wir weiter wie bisher. Die Angst vor der Katastrophe ist zum Normalzustand geworden und damit nicht mehr ernst zu nehmen. Das Wasser bis zum Knöchel wird ignoriert und fröhlich zu den Klängen des Orchesters weiter getanzt.
Ihre Stückentwicklung und die Uraufführung von „Titanic“ wird die letzte Premiere von Amina Gusner als Schauspieldirektorin von Theater&Philharmonie Thüringen sein. Nach drei Spielzeiten beendet die Regisseurin ihr Engagement in Altenburg und Gera. Auch Dramaturg und Mitautor Lennart Naujoks verlässt am Ende der Spielzeit das Theater.
Es spielen: Manuel Kressin (Kapitän), Peter Prautsch (Guggenheim), David Lukowczyk (Ingenieur), Anne Keßler (Seine Frau), Bruno Beeke (Ismay), Rüdiger Rudolph (Entertainer), Vanessa Rose (Die Frau mit Soul), Nora Undine Jahn (Kassandra), Mechthild Scrobanita (Dame), Alice von Lindenau (Die ewige Braut), Jochen Paletschek (Der ewige Diener), Henning Bäcker (Der wartende Held)
Musiker: Olav Kröger, Klavier; Raphael Beil, Gitarre
Das Bühnenbild entwirft Jan Steigert, die Kostüme Inken Gusner.
Weitere Vorstellungstermine: 1., 18. und 19. Mai, 15. und 24. Juni, 8. Juli