Am meisten aber erschrickt sie, als ihr klar wird, dass sie Angst hat, ihr Mann könne wieder aufwachen, und der sein, der er vor dem Koma gewesen ist.
Die Angelegenheit wird durch das Auftauchen von Hans nicht eben leichter. Schon nach kurzer Zeit gesteht er der überrumpelten Silvia seine Liebe und plant eine gemeinsame Zukunft voller Leidenschaft, Erotik und Sexualität, also mit allem, was Silvia seit langer Zeit vermisst und sich aufgrund ihres Alters nicht mehr eingestanden hat. Die Tatsache, dass Hans nach einem Selbstmordversuch eingeliefert wurde und in manchen Widerspruch verstrickt ist, führt auf Silvias Seite zu immer grösserer emotionaler Überforderung. Mehr und mehr verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Traum, Koma und Wachzustand.
Die Sehnsüchte der Männer und Frauen, die sich an diesem Ort begegnen, scheinen sich zu ähneln, auch wenn ihre Lebensmodelle unterschiedlich sind. Wie Traumgestalten wandeln die Figuren in WEITER
TRÄUMEN durch die Flure der Station und konfrontieren sich gegenseitig mit ihren Lebensträumen und -lügen.
Thomas Jonigk, 1966 in Eckernförde geboren, studierte Mediävistik, Neuere Deutsche Literatur und Theaterwissenschaft in Berlin. Neben seiner Tätigkeit als Theater- und Romanautor sowie Librettist arbeitet Jonigk auch als Dramaturg und Regisseur. Jonigks Werk wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und mit vielen Preisen ausgezeichnet. Als Musikdramaturg arbeitete er u.a. an der Opéra National de Lyon, der Deutschen Oper am Rhein und bei den Salzburger Festspielen. Mit
„Biokhraphia“ stellte sich Thomas Jonigk, der seit Beginn der Intendanz von Barbara Frey als Autor und Dramaturg am Schauspielhaus Zürich tätig ist, in der Spielzeit 2010/11 dem Zürcher Publikum erstmals auch als Regisseur vor. Ausserdem war 2011 sein Stück „Täter“ (Regie Daniela
Löffner) in der Box des Schiffbaus zu sehen.
Rrgisseur Christof Loy, geboren 1962 in Essen, studierte Musiktheaterregie an der Folkwang Hochschule sowie Philosophie, Kunstgeschichte und italienische Philologie in München. Seit 1990 ist er freischaffender Regisseur. Seine Stuttgarter Inszenierung von Marivaux‘ „Triumph der Liebe“ wurde 1997 zum Berliner Theatertreffen eingeladen. In den letzten Jahren inszenierte Loy hauptsächlich Musiktheater. 2008 wählten ihn die Kritiker der Fachzeitschrift „Opernwelt“ zum dritten Mal zum Opernregisseur des Jahres. Im selben Jahr erhielt er den Theaterpreis „Faust“ für seine Frankfurter Inszenierung von Mozarts „Cosi fan tutte“. Zuletzt inszenierte Loy im Sommer 2011 Richard Strauss’ Oper „Die Frau ohne Schatten“ bei den Salzburger Festspielen. Am Schauspielhaus Zürich
wandte er sich 2009/10 mit Claudels „Der Tausch“ nach längerer Zeit erstmals wieder dem Schauspiel zu.
Regie Christof Loy
Bühne Jan Versweyveld
Kostüme Ursula Renzenbrink
Musik Mathis Nitschke
Choreographie Thomas Wilhelm
Licht Jan Versweyveld/Frank Bittermann
Dramaturgie Thomas Jonigk
Mit:
Silvia Bockmann Silvia Fenz
Karl Bockmann Christoph Quest
Hildegard Bockmann Susanne-Marie Wrage
Ursula Hofknecht Friederike Wagner
Junge Frau/Krankenschwester Julia Kreusch
Hans Fritz Fenne
Arzt Klaus Brömmelmeier
Orang Utan Yannick Billinger
Weitere Vorstellungen im Pfauen:
24./ 28./ 31. Oktober, jeweils 20 Uhr
5. November, 20 Uhr
weitere Vorstellungen sind in Planung