Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
"Vater" von Florian Zeller, Theater Osnabrück"Vater" von Florian Zeller, Theater Osnabrück"Vater" von Florian...

"Vater" von Florian Zeller, Theater Osnabrück

Premiere am Samstag, 7. April 2018, 19.30 Uhr, emma-theater

Rund 1,6 Millionen Menschen leiden in Deutschland an Demenz – und ihre Zahl steigt. Doch wie erleben Erkrankte ihre Umwelt? Das Theaterstück Vater von Florian Zeller erzählt aus der Perspektive eines Betroffenen. Was sich wie eine kaum zu lösende Aufgabe für einen Dramatiker anhört, hat Florian Zeller auf eigenwillige und beeindruckende Weise für die Bühne in eine Form gebracht.

 

Die Hauptfigur André ist selten in der Lage über seine Demenz zu reflektieren. Die meiste Zeit macht er die Anderen für seine Unzulänglichkeiten verantwortlich. Die zunehmende Entfremdung von der Lebensrealität, die sich stetig ausdehnende räumliche und zeitliche Desorientierung erzählt Florian Zeller nicht linear-chronologisch, sondern mit einer faszinierenden Schachtelstruktur, in der die Erzählperspektive immer schwieriger auszumachen ist.

Florian Zeller gehört zu den erfolgreichsten zeitgenössischen Autor*innen in Frankreich. Für dieses Stück, dessen Triumphzug bis zum Broadway reicht, erhielt er den Prix Molière. In Szene setzen wird diese Tragikomödie der Regisseur Tuğsal Moğul, der sich bereits in der letzten Spielzeit mit seiner Inszenierung von Die unbekannte Stadt dem Osnabrücker Publikum vorstellte. Moğul ist zugleich Arzt und Regisseur und nähert sich dem Thema aus ganz unterschiedlichen Perspektiven.

Deutsch von Annette und Paul Bäcker

Inszenierung Tuğsal Moğul
Bühne, Kostüme Ariane Salzbrunn
Dramaturgie Jens Peters

André Dietmar Pröll
Anna  Christina Dom
Nadja  Elaine Cameron
Eine Frau Anne Simmering
Paul  Andreas Möckel
Ein Mann Thomas Kienast

 

 

 

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 8 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

DER NARR ALS REVOLUTIONÄR -- Verdis "Rigoletto" in der Staatsoper Stuttgart

Das Regieduo Jossi Wieler und Sergio Morabito hat "Rigoletto" hier als Narren und Revolutionär zugleich inszeniert. Er rebelliert gegen ein seiner Meinung nach ungerechtes System und stachelt den…

Von: ALEXANDER WALTHER

JAGENDE HORN-PASSAGEN -- Neue CD von Helmut Lachenmann "My Melodies" bei Naxos (BR Klassik - musica viva)

Ein kompositorischer Umgang mit dem Phänomen Melodie steht im Mittelpunkt der Komposition "My Melodies" für acht Hörner und Orchester des 1935 in Stuttgart geborenen Helmut Lachenmann. Unter der…

Von: ALEXANDER WALTHER

VOLLENDETER FORMALER AUFBAU -- Bachs Matthäus-Passion mit den Stuttgarter Hymnus-Chorknaben in der Stiftskirche STUTTGART

Für Karfreitag 1729 schrieb Johann Sebastian Bach seine "Matthäus-Passion" BWV 244 und arbeitete sie dann noch dreimal um. Der vollendet ausgewogene Aufbau dieses Meisterwerks kam in der Aufführung…

Von: ALEXANDER WALTHER

SCHONUNGSLOSE SELBSTERKENNTNIS --- John Gabriel Borkman im Schauspielhaus Stuttgart

Henrik Ibsen ist der Dramatiker der schuldhaft versäumten Selbstemanzipation. Er setzt sich schonungslos mit den Lebenslügen der Menschen auseinander. Seiner Devise "Dichten ist Gerichtstag halten…

Von: ALEXANDER WALTHER

DRAMATISCH GEBALLTER ABLAUF --- Verdi Operngala im Forum am Schlosspark Ludwigsburg

Vorwiegend Spätwerke Giuseppe Verdis standen bei dieser sehr gelungenen Operngala auf dem Programm. Die vorzüglich musizierende Württembergische Philharmonie Reutlingen unter der inspirierenden…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑