Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
VI. Festspiele Ludwigshafen, 5. November bis 11. Dezember 2010, Theater im PfalzbauVI. Festspiele Ludwigshafen, 5. November bis 11. Dezember 2010, Theater im...VI. Festspiele...

VI. Festspiele Ludwigshafen, 5. November bis 11. Dezember 2010, Theater im Pfalzbau

Im November und Dezember wird Ludwigshafen wieder zum Zentrum des zeitgenössischen Tanzes: Die neueste Choreographie Und dann tausend Jahre Ruhe des französischen Starchoreographen Angelin Preljocaj mit dem Moskauer Bolschoi-Ballett feiert im Rahmen der VI. Festspiele Ludwigshafen am 27. November 2010 Deutschlandpremiere.

 

Neben dieser Erstaufführung ist im Theater im Pfalzbau zeitgenössischer Tanz von führenden Compagnien aus der ganzen Welt zu sehen: Mit Ailey II präsentieren die Festspiele Ludwigshafen die Nachwuchscompany des international renommierten Alvin Ailey American Dance Theater und während einer Festwoche Asiatischer Tanz zeigen drei außergewöhnliche Produktionen aus Indien, Vietnam und Korea neue Strömungen des asiatischen Tanzes. Die Tanzgastspiele werden von der BASF SE unterstützt.

 

Für die außergewöhnliche Kooperation des Ballet Preljocaj mit dem Bolschoi Ballett hat Angelin Preljocaj kein einfaches Thema gewählt: Ausgehend vom Text der Apokalypse soll Und dann tausend Jahre Ruhe nicht nur eine Illustration des Textes leisten, sondern ein Nachdenken über die revolutionären Bestrebungen erreichen, die Preljocaj der Apokalypse entnimmt. Wie jede Revolution, die auf der Welt stattfindet, zielt auch diese darauf ab, eine neue Macht, eine neue Ordnung zu begründen. Angelin Preljocaj: "Das ist wirklich etwas ganz Besonderes, denn dieses Projekt wird sicher sehr einflussreich sein, nicht nur im Hinblick auf die Tänzer des Bolschoi. Die Koproduktion mit dieser Compagnie wird auch uns verändern. Ich möchte mit diesem Projekt etwas ganz Neues schaffen. Dementsprechend wichtig, bedeutungsvoll und aufregend ist dieses Projekt für mich und ich bin mit sehr großer Begeisterung bei der Sache."

 

Für das Bühnenbild ist der international renommierte indische Künstler Subodh Gota verantwortlich, der Objekte aus Metall, die er dem alltäglichen Leben entfremdet, in Kunstgegenstände verwandelt. Der französische Techno-DJ Laurent Garnier zeigt mit seinen tranceartigen Rhythmen die uralten Wurzeln moderner Musikkultur auf. Die Kostüme stammen vom russischen Modedesigner Igor Chapurin, dessen Entwürfe Elemente aus Folklore, Nostalgie und Purismus vereinen und mit russischen Klischees und Mythen spielen.

 

Vom 5. November bis 11. Dezember 2010 warten die VI. Festspiele Ludwigshafen darüber hinaus mit einem vielseitigen Programm auf, das mit einer Neuinterpretation von Richard Wagners Der Ring des Nibelungen eröffnet wird und neben Tanz, Musik- und Sprechtheater auch Filme, Lesungen und Vorträge präsentiert. Insgesamt sind 16 Produktionen zu sehen, darunter acht internationale Gastspiele und drei deutsche Erstaufführungen.

 

Wagner für alle: Eröffnung mit Richard Wagners Rheingold in Ludwigshafen

Die Festspiele beginnen mit einem außergewöhnlichen Projekt: Regisseur Hansgünther Heyme inszeniert bis 2013 Richard Wagners Der Ring des Nibelungen unter der musikalischen Leitung von Karl-Heinz Steffens. Die Rheingold-Premiere am 5. November 2010 stellt den Auftakt der Koproduktion des RING Halle Ludwigshafen mit der Oper Halle und der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz dar, die bis Ende 2012 in beiden Städten realisiert wird.

 

„Sich ins Rechte denken, dieser Wille hat mehr als je zu wirken“ – unter dieses Motto nach einem Zitat von Ernst Bloch hat Intendant Hansgünther Heyme das gesamte Festspielprogramm gestellt. Es umfasst neben einer Reihe von Veranstaltungen zum Ring, bei denen u.a. Dirk Bach seine

Sicht auf Richard Wagner präsentiert, auch eine Koproduktion der Antigone von Sophokles mit dem Pfalztheater Kaiserslautern, die Hansgünther Heyme in einen engen inhaltlichen Zusammenhang mit seiner Ring-Inszenierung stellt.

 

Faust-Neuinterpretation mit der Musik von Nick Cave

Zum Abschluss der Festspiele Ludwigshafen präsentiert das Theater im Pfalzbau die Deutschlandpremiere einer außergewöhnlichen Faust-Inszenierung aus Island, für die der Komponist und Sänger Nick Cave die Originalmusik geschrieben hat. In seiner neuesten Arbeit nimmt Regisseur Gísli Örn Gardarsson Goethes Faust zum Ausgangspunkt einer bildmächtigen und körperbetonten Aufführung. Die Hauptfigur Johan fristet ihr Dasein in einem Altersheim, nachdem er als viel bewunderter Schauspieler in allen bedeutenden Rollen zu sehen war – lediglich die des Faust fehlt in seinem Repertoire. Am Ende seines Lebens kommt er zu der Erkenntnis, dass es das wahre Glück nicht gibt. Seine Melancholie und Verzweiflung gehen so weit, dass

er Selbstmord begeht. Im letzten Moment wird er gerettet – ausgerechnet durch das Erscheinen Mephistos, der ihm ein ganz neues Leben in Aussicht stellt. Johan nimmt die Wette an und begibt sich in den Teufelskreis des Dämons…

 

Darüber hinaus zeigen die VI. Festspiele Ludwigshafen u.a. William Shakespeares Was Ihr Wollt als Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen mit zahlreichen deutschen Schauspielstars wie Hans Diehl, Markus Boysen, Elisabeth Trissenar und Gitte Haenning sowie Armin Petras’ Inszenierung von Friedrich Dürrenmatts Der Besuch der alten Dame als Gastspiel des Berliner Maxim Gorki Theaters.

 

Der Vorverkauf läuft: Online über www.theater-im-pfalzbau.de/service/kartenbestellung sowie

über die Theaterkasse im Theater im Pfalzbau, telefonisch unter 0621/504-2558 und per E-Mail

an pfalzbau.theaterkasse@ludwigshafen.de.

 

Das gesamte Programm der VI. Festspiele Ludwigshafen sowie weitere Informationen finden Sie auf der Homepage des Theaters unter www.theater-im-pfalzbau.de. Weitere Informationen zum RING Halle Ludwigshafen finden sie unter www.ring2013.de.

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 24 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EIN ÜBERZEUGTER HUMANIST -- 5. Sinfoniekonzert des Staatsorchesters Stuttgart in der Liederhalle Stuttgart

Das Stück "Felder...im Vorübergehen" für Streichorchester aus den Jahren 1993/94 von Bernhard Lang ist nicht so spektakulär wie seine Oper "Dora", besitzt aber durchaus charakteristische…

Von: ALEXANDER WALTHER

EIN BEWEGENDER FEUERREITER -- Liedmatinee - Verleihung der Hugo-Wolf-Medaille in der Staatsoper Stuttgart

Die New York Times bezeichnete das Liedduo Christian Gerhaher (Bariton) und Gerold Huber (Klavier) als "größte Liedpartnerschaft der Welt". Dies betonte Kammersängerin Christiane Iven in ihrer…

Von: ALEXANDER WALTHER

NEUE SPHÄREN IM LICHTKEGEL -- Sao Paulo Companhia de Danca im Forum am Schlosspark Ludwigsburg

Mit der Deutschen Erstaufführung von "The Eight" gedenkt der Choreograph Stephen Shropshire des 200. Geburtstags von Anton Bruckner. In den Kostümen von Fabio Namatame erklingt das Finale von…

Von: ALEXANDER WALTHER

REIZVOLLES SPIEL MIT KLASSISCHEN FORMEN -- Konzertabend beim deutsch-türkischen Forum mit Gülsin Onay und Erkin Onay im Hospitalhof STUTTGART

Sie ist Staatskünstlerin der Türkei und eine renommierte Pianistin: Gülsin Onay. Sie trat auch mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks auf. Zusammen mit ihrem Sohn Erkin Onay (Violine)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EXPLOSIVE KLANGMISCHUNG -- "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky bei NAXOS (BR KLassik)

Nicht sonderlich erfolgreich geriet die Stuttgarter Uraufführung der einaktigen Oper "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky im Jahre 1917 unter der Leitung von Max von Schillings. In…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑