Auch Orlando gelangt dorthin, und neben ihm findet sich gleichfalls Bradamante auf der Suche nach ihrem Bräutigam Ruggiero ein. Dieser fällt indes Alcinas Verführungszauber zum Opfer, doch gelingt es Bradamante, den Bann zu lösen. Medoro, der schwer verwundet an Land gespült wird, kann geheilt werden. Angelica versucht vergeblich, Orlando zu beseitigen, der, nachdem er von Angelicas Vermählung mit Medoro erfährt, dem Wahnsinn verfällt. Rasend vor Wut dringt er in den Tempel Alcinas ein. Die Zauberinsel verwandelt sich in eine Wüste, Alcinas Macht ist endgültig gebrochen.
Verzweifelt versucht sie sich an Orlando zu rächen, wird aber von Bradamante und Ruggiero daran gehindert. Orlando ist von seinem Wahnsinn geheilt.
Antonio Vivaldi (1678-1741), venezianischer Komponist und Geigenvirtuose, zählt zu den bedeutendsten Größen der Spätbarockzeit. Bekannt wurde er durch seine Instrumentalwerke, die ihm in ganz Europa Ruhm einbrachten. Mit der Hinwendung zum Musiktheater entstanden zahlreiche Opern, die ihm jedoch – zu Unrecht – den Anschluss an seine instrumentalen Erfolge verwehrten. Die im November 1727 im Teatro Sant’ Angelo in Venedig uraufgeführte Oper Orlando furioso machte dennoch großen Eindruck. Der Text stammt von Grazio Braccioli nach dem gleichnamigen Epos von Ludovico Ariosto (1516).
Die musikalische Leitung liegt bei Andrea Marcon. Der anerkannte Spezialist für Alte Musik und Gründer des Venice Baroque Orchestra dirigierte in Frankfurt bereits 2003/04 Händels Ariodante und 2006/07 Cavallis Giasone. David Bösch ist Hausregisseur am Schauspiel Essen. Zu seinen Arbeiten in 2009/10 gehören Grillparzers Das goldene Vließ am Deutschen Schauspielhaus Hamburg und Dea Lohers Adam Geist am Wiener Burgtheater. Seine erste Opernregie legte er im Dezember 2009 mit Donizettis L’elisir d’amore an der Münchner Staatsoper vor. Mit einer raren Altstimme gesegnet ist die Italienerin Sonia Prina (Orlando), was sie für die großen Partien des Barockrepertoires prädestiniert. Zu Gast an allen großen Opernhäusern gehören zu ihren aktuellen Aufgaben Händels Rinaldo beim Glyndebourne Festival und Händels Orlando am Théâtre des Champs Elysée in Paris. Ihr zur Seite steht Daniela Pini (Alcina), die sich in Frankfurt bereits 2006/07 mit der Titelpartie von Rossinis La Cenerentola sowie als Polinesso in Händels Ariodante vorstellte. Zukünftige Aufgaben der Italienerin sind Partien in Mozarts La clemenza di Tito in Bologna und La Cenerentola in Seattle. Mit William Towers (Ruggiero) kehrt ein Countertenor nach Frankfurt zurück, der hier bereits 2005/06 als Apollo in Brittens Death in Venice und 2006/07 als Ottone in Händels Agrippina erfolgreich war. Neben Brenda Rae (Angelica) sind auch die übrigen Partien mit Ensemblemitgliedern der Oper Frankfurt besetzt.
Dramma per musica in drei Akten von Antonio Vivaldi
Text von Grazio Braccioli
nach dem gleichnamigen Versepos (1516) von Ludovico Ariosto
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Andrea Marcon
Inszenierung: David Bösch
Bühnenbild: Dirk Becker
Kostüme: Meentje Nielsen
Dramaturgie: Zsolt Horpácsy
Licht: Olaf Winter
Alcina: Daniela Pini
Angelica: Brenda Rae
Astolfo: Florian Plock
Bradamante: Katharina Magiera
Medoro: Paula Murrihy
Orlando: Sonia Prina
Ruggiero: William Towers
Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper
Weitere Vorstellungen: 18., 21., 26. Februar, 6., 12., 14., 20., 31. März 2010
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.00 Uhr
Preise: € 12 bis 130 zzgl. 12,5% Vorverkaufsgebühr (außer an der Vorverkaufs- und Abendkasse der Oper Frankfurt)
Karten sind bei den bekannten Vorverkaufsstellen, per Ticket-Hotline 069 – 13 40 400 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich. Bei Buchung von Vorstellungen bis 4 Wochen vor dem Aufführungstermin gibt es einen Frühbucherrabatt von 10% auf die oben angegebenen Preise, die Premiere ausgenommen.