Und als ein Meilenstein des Opernrepertoires. Zur Uraufführung 1850 in Weimar war Wagner allerdings nicht anwesend, sondern weilte als steckbrieflich gesuchter Revolutionär des Dresdner Maiaufstands 1849 im Schweizer Asyl.
Die Handlung der Oper: Graf Friedrich von Telramund beschuldigt Elsa von Brabant in Gegenwart des Königs, ihren Bruder getötet zu haben. Es kommt unweigerlich zum Prozess. Doch statt sich zu verteidigen, erzählt Elsa einen Traum: Von einem Schwan gezogen, erscheint ein Ritter in einem Boot, um für ihre Unschuld zu kämpfen. Das Gericht wird fortgeführt. Plötzlich erscheint – wie in Elsas Traum vorhergesehen und zur Verwunderung aller – Lohengrin, um sie zu verteidigen. Er stellt nur eine Bedingung: Sie darf niemals nach seinem Namen und seiner Herkunft fragen. Der Fremde siegt im Duell gegen Telramund, Lohengrin und Elsa feiern Hochzeit. Doch am Ende erliegt Elsa ihren Zweifeln und stellt die verbotene Frage…
Der ursprüngliche Hintergrund zu „Lohengrin“ entstammt dem 13. Jahrhundert. „Die Thematik ist jedoch auch heute noch brandaktuell: Zwischenmenschliche Konflikte, Politik und Intrigen…“, so der junge Regisseur Florian Lutz. Seine Inszenierung setzt an diesem Punkt an und überträgt die alten Konflikte in das Thüringen der Gegenwart: Elsa erscheint als Erbin einer Textil-Fabrik der 1840er Jahre, Telramund als japanischer Großinvestor mit Besitzanspruch. Lohengrin, der Heilsbringer, lässt Hoffnung auf Rettung und blühende Landschaften aufkeimen…
Regisseur Florian Lutz, 1979 in Köln geboren, überzeugte bereits mit der Produktion von Glucks „Orfeo ed Euridice“ bei Theater&Philharmonie Thüringen. Nach seinem Studium an der Humboldt-Universität und Regiekursen an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin ist er heute als freier Autor, Musiker, Schauspieler sowie Regisseur aktiv. Mit Dieter Richter steht ihm einer der gefragtesten Bühnenbildner Deutschlands zur Seite. Für die Kostüme zeichnet Andrea Kannapee verantwortlich.
Als Lohengrin alternieren Ivar Gilhuus und Scott MacAllister, die Ensemblemitglieder Franziska Rauch und Teruhiko Komori geben als Elsa bzw. Telramund ihr Rollendebüt ebenso wie der Gast Susanne Gasch als Ortrud. Die musikalische Leitung hat Generalmusikdirektor Eric Solén.
Weitere Vorstellungen: 26. Dezember 18.00 Uhr sowie 13. April 14.30 Uhr.