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WALLENBERG - Oper von Erkki-Sven Tüür im STAATSTHEATER KARLSRUHEWALLENBERG - Oper von Erkki-Sven Tüür im STAATSTHEATER KARLSRUHEWALLENBERG - Oper von...

WALLENBERG - Oper von Erkki-Sven Tüür im STAATSTHEATER KARLSRUHE

Premiere 7.7.12, 19.30, GROSSES HAUS. -----

Vorhang auf für die neue Spielplan-Linie „Politische Oper“! Raoul Wallenberg, Retter unzähliger ungarischer Juden, wurde im Kalten Krieg zum Spielball der Politik. Wer aber kümmerte sich um den Menschen Wallenberg?

Im Juli 1944 wird der schwedische Diplomat Raoul Wallenberg nach Budapest geschickt. Seine Regierung beauftragt ihn, Schutzpässe für ungarische Juden auszustellen, die von der Deportation durch die Nazis bedroht sind. Unter Einsatz seines Lebens gelingt es dem jungen Mann, innerhalb eines knappen Jahres rund 100.000 Menschen die rettenden Papiere auszugeben. War die Vergabe zu Anfang noch abhängig von einem Kontakt zum schwedischen Mutterland, stellt Wallenberg später eigenmächtig allen Juden einen schwedischen Pass aus, um so viele Menschen wie möglich der Vernichtungsmaschinerie der Nazis zu entreißen.

 

Nach Einmarsch der Roten Armee wird Wallenberg am 17. Januar 1945 vom sowjetischen Geheimdienst verhaftet. Aus Sicht der Russen ist er mehrfach verdächtig, denn er verkehrte als Diplomat in den höchsten westlichen Regierungskreisen, seine Familie gehört zu den reichsten Schwedens. Außerdem hatte Wallenberg in den USA studiert, seine Rettungsaktionen wurden teilweise durch amerikanisches Geld finanziert. Nachdem er ins Moskauer Lubjanka-Gefängnis gebracht wird, verliert sich seine Spur bis zum heutigen Tag.

 

Der estnische Komponist Erkki-Sven Tüür beschreibt im ersten Teil seiner 2001 in Dortmund uraufgeführten Oper die Taten Wallenbergs in Budapest und konfrontiert ihn in einer fiktiven Zusammenkunft mit seinem Gegenspieler Adolf Eichmann. Der zweite Teil schildert die Zeit nach Wallenbergs Verhaftung in Russland, die grausamen Verhöre und schließlich, wie sein Name zum Mythos wird: Der Held Wallenberg spaltet sich ab von dem realen Menschen.

 

Erkki-Sven Tüür war in den 80er-Jahren Komponist, Flötist, Keyboarder und Sänger der Rockgruppe In Spe, die zu den erfolgreichsten Bands Estlands gehörte. Der perkussive Sound seiner musikalischen Herkunft ist der Treibstoff der Partitur für großes Orchester. Wallenberg wird von Tobias Kratzer und Rainer Sellmaier in Szene gesetzt und ist zum ersten Mal in Karlsruhe zu sehen. Das Team gewann 2008 den internationalen Wettbewerb „Ring Award“ in Graz und erhielt zusätzlich die Sonderpreise der Presse- und Intendantenjurys sowie den Publikumspreis. Tobias Kratzer und Rainer Sellmaier arbeiteten im schwedischen Karlstad, in Leipzig, Graz und Luzern. Im Frühjahr 2011 bringen sie Glucks Telemaco bei den Schwetzinger Festspielen und am Theater Basel heraus. Sie eröffnen die Spielzeit 11/12 am Theater Bremen mit Wagners Tannhäuser.

 

WALLENBERG -Oper in zwei Akten von Erkki-Sven Tüür

Libretto von Lutz Hübner

 

MUSIKALISCHE LEITUNG Johannes Willig

REGIE Tobias Kratzer

BÜHNE & KOSTÜME Rainer Sellmaier

DRAMATURGIE Bernd Feuchtner

 

Wallenberg Tobias Schabel

Lucas Harbour

Eichmann Renatus Meszar

Luiz Molz

Wallenberg zwei Matthias Wohlbrecht

Deutscher Offizier / Ronald Reagan Kammersänger Edward Gauntt

Erste Überlebende / 1. Gerettete Stefanie Schaefer

Zweiter Überlebender / 2. Geretteter Max Friedrich Schäffer

Dritter Überlebender / 3. Geretteter Florian Kontschak

Erster Gast / Jakob Wallenberg Kammersänger Klaus Schneider

Zweiter Gast / Amerikanischer General Lucas Harbour

Alexander Huck

Dritter Gast / Amerikanischer Soldat Andrew Finden

Erster Diplomat / Mitarbeiter Kammersängerin Tiny Peters

Zweiter Diplomat / Mitarbeiter Christina Bock

Dritter Diplomat / Mitarbeiter Sarah Alexandra Hudarew

Eine Dame Hatice Zeliha Kökcek

Rebecca Raffell

Die Frau Ina Schlingensiepen

Erster Russischer Offizier Doru Cepreaga

Zweiter Russischer Offizier Kammersänger Johannes Eidloth

Drei Gulaghäftlinge Marcelo Angulo

Wolfram Krohn

Andreas Netzner

Mitarbeiter Andrew Finden

Florian Kontschak

Max Friedrich Schäffer

 

Politisches Musiktheater -

Eine Diskussionsrunde auf www.die-deutsche-buehne.de

Mit Tilman Knabe, Tobias Kratzer, Andrea Moses und Lydia Steier sowie dem Chefredakteur der Deutschen Bühne, Detlef Brandenburg.

 

 

 

 

 

 

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