Im Germanischen bedeutet Wand so viel wie „Gewundenes“; dies hat das Team unter der Leitung von Peter Przetak in Kooperation mit der Gedenkstätte Amthordurchgang e.V. aufgegriffen, um eine Nachwendegeschichte zu erzählen, die so verwunden, verschwurbelt, unlogisch und assoziativ ist, dass einem der Kopf schwirrt. Kommunismus gegen Kapitalismus, Demokratie versus Monarchie, Moslems gegen Christen und umgekehrt. Behindern Wände oder wird die Welt durch sie nicht doch etwa übersichtlicher? In Deutschland bewahren die inneren Wände die Menschen davor, sich zusammenzuschließen, Allianzen zu bilden und selbständig zu denken.
Die friedliche Revolution ist ein Vorbild, das die TheaterFABRIK hier zum Anlass nimmt, die eigenen Werte nach ´89 erneut zu überdenken. Da es sich um eine weitere Soap-Folge handelt, wird es sich die junge Bühne Geras wohl nicht nehmen lassen, weichzuspülen ohne Wollwasch- aber mit einem Gedankenschleudergang weit über 1200 U/min. Spaßfaktor gemischt mit Anspruch: überspannt, durchgedreht und kritisch soll die Notwendigkeit auf die Bühne gebracht werden, erneut Mauern einzureißen, nämlich die, die man nicht sehen kann.
Regie/Text/Dramaturgie: Peter Przetak
Licht: Ariston Tetzner und Erik Prautsch
Ton: Ariston Tetzner und Erik Prautsch
Bühne: René Grüner nach Motiven von Peter Przetak
Es spielen:
Boris/Gott Christian Mäder
Marie Sina Schlundt
Der Glasmacher Binze Moritz
Kratzer Florian Müller
Lukas Leon Hoffmann
Hannahanna Annette Tzotschel
(Marie) Luise Jenny Dienel
Karla Duffne Schwarz
Lacarte Mario Hellriegel
Vikki Victoria Zeißler
nächste Vorstellungen am 8. und 9.11. und 12./13./14.12. immer um 20:00 Uhr.