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»Was für ein schöner Türke!«

Christof Loy inszeniert Rossinis »Il Turco in Italia« an der Hamburgischen Staatsoper

Hamburg, den 25. Februar 2005. Der Dichter Prosdocimo sitzt am Strand von Neapel und will eine Komödie schreiben, findet aber keinen passenden Stoff. Er hat die Idee, sich einfach in seiner Umgebung umzuschauen: Wären nicht der gutgläubige Don Geronio und seine kapriziöse Frau Fiorilla ideale Figuren für sein Stück? Als dann noch der türkische Fürst Selim erscheint und Fiorilla umgarnt, sind die amourösen Verwicklungen vorprogrammiert.

Die eifersüchtige Zigeunerin Zaida, frühere Verlobte Selims, und Don Narciso, ein weiterer Verehrer Fiorillas komplettieren schnell das Komödienpersonal. Schon hat der Dichter seine Vorlage, doch er kann sich nicht zurückhalten, immer wieder auch in das Geschehen einzugreifen. Christof Loy, in den beiden vergangen Spielzeiten von der Zeitschrift »Opernwelt« zum »Regisseur des Jahres« gewählt, bringt jetzt Gioachino Rossinis »Il Turco in Italia« auf die Bühne der Hamburgischen Staatsoper. Für ihn ist das Stück eine Lieblingsoper für Regisseure: »Das hat wahrscheinlich damit zu tun, dass die meisten Regisseure, wie ich auch, zunächst diese große Affinität zum Poeten entwickeln und später mit Freude dieses ganze Geflecht lösen.« Loy inszenierte 2002 an der Staatsoper bereits Händels »Alcina«. Wie vor drei Jahren auch arbeitet er wieder mit dem Bühnen- und Kostümbildner Herbert Murauer zusammen.

Die Musikalische Leitung übernimmt Michael Hofstetter. Seinem Ruf als einer der angesehensten jungen Dirigenten Deutschlands wurde er an der Hamburgischen Staatsoper bereits mit seinem hochgelobten Dirigat von Verdis »Il Trovatore« gerecht. Der rumänische Bass Balint Szabo, seit zwei Spielzeiten Mitglied im Ensemble, singt die Partie des Türkenfürsten Selim. Sein Repertoire umfasst Rollen wie Sarastro, Don Basilio, Ferrando und Zaccaria. Inga Kalna stellt sich als Donna Fiorilla vor, die lettische Sängerin brillierte an der Dammtorstraße unter anderem als Alcina, Constance (»Dialogues des Carmélites«) und Gräfin Almaviva. In der Partie des Don Geronio ist der aus Italien stammende Bariton Renato Girolami zu erleben, er ist dem Hamburger Publikum durch Gastauftritte als Dulcamara, Bartolo und Leporello bestens bekannt. David Alegret übernimmt die Rolle Don Narciso. Der spanische Tenor, der schon in Salzburg und Wien zu hören war, gibt damit sein Hamburg-Debüt. George Petean ist als Dichter Prosdocimo zu erleben, in späteren Vorstellungen übernimmt Jan Buchwald diese Partie. Opernstudiomitglied Tamara Gura singt die Zigeunerin Zaida.

Hamburgische Staatsoper

Premiere A: 20. März 2005, 18.00 Uhr

Premiere B: 24. März 2005, 19.30 Uhr

weitere Aufführungen: 27, 29. März, 1., 6., 9. und 22. April, 19.30 Uhr

3. April 2005, 16.00 Uhr

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