Der Stuttgarter Verein Zuflucht Kultur e.V. setzt sich mit einem richtungsweisenden Opernprojekt für das Gelingen dieser Begegnung ein. Den ganzen August über haben professionelle Künstler, Bürger und 30 Flüchtlinge die Mozart-Oper Così fan tutte für die Bühne erarbeitet. Die Hoffnung, dass die Proben in Oggelsbeuren Menschen unterschiedlicher Herkunft mit dem gemeinsamen Ziel der Aufführung zusammenführen, hat sich mehr als erfüllt. Alle Beteiligten einschließlich der Flüchtlinge waren mit Herzblut und stetig steigender Begeisterung dabei. Die Syrer kamen und kommen nicht nur hinter den Kulissen zum Einsatz, beim Bühnenbildbau oder bei den Kostümen und in der Maske. Zwanzig von ihnen wirken in unterschiedlichen Rollen als Performer mit, darunter auch Kinder und Frauen. In die Oper integriert sind so eine Gedichtinstallation eines syrischen Flüchtlings, Lieder eines afrikanischen Flüchtlings – anstelle des Opernchores – ein Chor mit dem syrischen Paradieslied Janna, eine Ouvertüren-Improvisation auf das Leben im Flüchtlingsheim, selbstverfasste und einstudierte arabische Monologe sowie ein auf der Gitarre begleitetes Rezitativ.
Jenseits sprachlicher und kultureller Barrieren hatten die Mitwirkenden so die Möglichkeit, ihrem Schicksal künstlerisch Ausdruck zu verleihen. Così fan tutte setzt Beteiligung gegen Langeweile, Austausch gegen Schweigen, Interesse gegen Ignoranz und Verblendung. Unterstützt wird das Projekt großzügig von der Baden-Württemberg Stiftung, der Bruno-Frey-Stiftung, der Sparkasse Biberach und der Therme Böblingen.
Die Gegenwart von Menschen anderer Nationen und Kulturen bereichert unser Leben. Das Projekt soll nicht zuletzt für ein offenes Miteinander zwischen Flüchtlingen und einheimischer Bevölkerung werben.
Die Premiere der Oper findet am 5. Oktober 2014 im Theaterhaus Stuttgart statt. Danach geht die Produktion auf Gastspielreise, unter anderem in den Gasteig München, nach Rüsselsheim, Ulm und Berlin.
Musikalische Leitung: Garrett Keast / Zweite Dirigenten: Christoph Heil, Peter Valentovic
Inszenierung: Bernd Schmitt
Bühnenbild / Ausstattung / Kostüme: Thomas Pfau
Technische Produktionsleitung: Uwe Lockner
Regiassistenz: Katarina Krcmarova
Studienleitung / Korrepetition: Stephen Hess
Konzertmeister / Italienisch: Luca Ronconi
Fiordiligi: Anne Wieben / Dorabella: Cornelia Lanz / Guglielmo: Florian Götz / Ferrando: Yongkeun Kim / Despina: Julia Chalfin / Don Alfonso: Franz Xaver Schlecht
Chor / Statisterie: Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien
Orchester: Kurpfälzisches Kammerorchester Mannheim / Stuttgarter Symphoniker
Gesamtleitung und Idee: Cornelia Lanz
Integrations- und Projektbegleitung: Pater Alfred Tönnis
Geschäftsführende Produktionsleitung: Zuflucht Kultur e.V.
weitere Aufführungstermine
Freitag, 31. Oktober 2014, Stadthalle Biberach / Sonntag, 2. November 2014, Gasteig München, Carl-Orff-Saal / Dienstag, 4. November 2014, Theater Rüsselsheim / Samstag, 27. Dezember 2014, Stadthalle Balingen / Sonntag, 28. Dezember 2014, Roxy Ulm / Februar 2015, Radialsystem Berlin
Beginn jeweils um 19:30 Uhr
Zuflucht Kultur e. V.
c/o Stuttgarter Symphoniker
Königstr. 56
70173 Stuttgart
Tel. 0711-21724666-0
Spendenkonto BW-Bank: IBAN: DE95600501010001204056 / BIC: SOLADEST600
Stiftung Heimat geben
Pater Alfred Tönnis
Am Kirchberg 2
88448 Attenweiler-Oggelsbeuren
Tel. 07357-9217070
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