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XERXES von Georg Friedrich Händel - Oper Frankfurt

Premiere / Frankfurter Erstaufführung Sonntag, 8. Januar 2017, um 18.00 Uhr im Opernhaus. -----

Die dreiaktige Handlung um die Unlenkbarkeit der Herzen, die mit dem berühmten Largo Xerxes’ („Ombra mai fù“) beginnt, spielt in Persien: Der junge König Xerxes hat Prinzessin Amastre verlassen und sehnt sich nach einer neuen Liebe: Romilda, die Tochter des Fürsten und Feldhauptmanns.

 

Diese liebt aber seinen Bruder Arsamene. Ausgerechnet von ihm verlangt Xerxes, der Brautwerber zu sein. Arsamene weigert sich, warnt Romilda und wird zur Strafe vom König verbannt. Der möchte Romilda zur Hochzeit zwingen und Arsamene töten lassen. Seine Verlobte Amastre will ihn unterdessen nicht aufgeben und zieht in ihrer Liebesnot als Soldat verkleidet in den Krieg. Am Ende der komplexen Handlung um Missverständnisse und die Wirrungen der Liebe bereut Xerxes und bittet um Verzeihung. Romilda und Arsamene sowie Amastre und Xerxes finden wieder zueinander.

 

Xerxes von Georg Friedrich Händel (1685-1759) wurde am 15. April 1738 im Londoner King’s Theatre Haymarket uraufgeführt, jedoch bereits nach nur fünf Vorstellungen abgesetzt. Erst die deutschsprachige Aufführung in der Bearbeitung von Oskar Hagens bei den Göttinger Händel-Festspielen 1924 entriss das Werk, welches zu den bühnenwirksamsten und musikalisch reizvollsten Händel-Opern gehört, dem Vergessen. Nun erklingt es erstmals in Frankfurt. Xerxes unterscheidet sich in seiner textlichen und musikalischen Struktur, in seiner Lebensfülle, Drastik und Buntheit von Text und Musik, stark vom gängigen Musiktheater Händels. Seine musikalische Größe liegt in der Intensität der Affektsprache, die der Komponist mit minimalem Aufwand erreicht.

 

Nach dem aus Purcells Dido and Aeneas und Bartóks Herzog Blaubarts Burg bestehenden Doppelabend 2010/11 sowie Bizets Carmen 2015/16 kehrt Constantinos Carydis (Musikalische Leitung) zurück an die Oper Frankfurt. Tilmann Köhler (Regie), von 2009 bis 2016 Hausregisseur am Staatsschauspiel Dresden, debütierte 2012/13 mit Händels Teseo als Opernregisseur im Bockenheimer Depot, gefolgt von seiner Sicht auf Radamisto in der Spielzeit 2015/16. In beiden Produktionen sang die französische Mezzosopranistin Gaëlle Arquez (Xerxes), die kürzlich in der Titelpartie von Glucks Armide ihr erfolgreiches Debüt an der Wiener Staatsoper gab. Countertenor Lawrence Zazzo (Arsamene) gastierte an der Oper Frankfurt u.a. 2014/15 als Odysseus in der Uraufführung von Rolf Riehms Sirenen. Zu seinen kommenden Aufgaben gehören Auftritte in Händels Rodelinda und Brittens A Midsummer Night’s Dream an den Opernhäusern von Hamburg, Palermo und Madrid. Alle weiteren Partien sind aus dem Ensemble und dem Opernstudio der Oper Frankfurt besetzt.

 

Text nach einem Libretto von Silvio Stampiglia

In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

 

Musikalische Leitung: Constantinos Carydis

Regie: Tilmann Köhler

Bühnenbild: Karoly Risz

Kostüme: Susanne Uhl

Licht: Joachim Klein

Video: Marlene Blumert

Dramaturgie: Zsolt Horpácsy

 

Xerxes: Gaëlle Arquez

Arsamene: Lawrence Zazzo

Romilda: Elizabeth Sutphen

Atalanta: Louise Alder

Amastre: Tanja Ariane Baumgartner

Ariodate: Brandon Cedel

Elviro: Thomas Faulkner

 

Frankfurter Opern- und Museumsorchester

 

Weitere Vorstellungen: 12., 15., 18., 21., 26., 29. Januar 2017

Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.00 Uhr

 

Karten sind bei den bekannten Vorverkaufsstellen, im Telefonischen Vorverkauf 069 - 212 49 49 4 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich.

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