Der fragmentarische Charakter bietet der szenischen Fantasie ebenso viel Freiraum wie der Innenhof des Wolfenbütteler Schlosses mit seiner besonderen Atmosphäre für ein außergewöhnliches Raumkonzept.
Mozarts Frau Konstanze entdeckte das Werk acht Jahre nach seinem Tod. Im Gegensatz zum später entstandenen Singspiel »Die Entführung aus dem Serail», in dem am Schluss Gnade gesprochen und der Geist der Aufklärung emphatisch beschworen wird, fehlen in »Zaide« die Ouvertüre, die Dialoge und ein Finale – wie das Werk beginnt und endet, ist also offen.
Im Fokus der Inszenierung von Rebekka Stanzel steht das Machtdreieck, das sich zwischen der Titelfigur Zaide (interpretiert von Simone Lichtenstein), dem »Sklaven« Gomatz (Simon Bode) und dem Herrscher Sultan Soliman (Steffen Doberauer/Arthur Shen) aufspannt – ein Wechselspiel zwischen politischer und emotionaler Macht, und deren gegenseitiger Beeinflussung.
Musikalische Leitung: Sebastian Beckedorf
Inszenierung: Rebekka Stanzel – Bühne und Kostüme: Carolin Roider
Es singen: Simone Lichtenstein (Zaide), Simon Bode (Gomatz), Steffen Doberauer/Arthur Shen (Sultan Soliman), Malte Roesner (Allazim) und Leszek Wos (Osmin).
Weitere Vorstellungen: 6., 8., 10. und 12. Juni 2010, jeweils 20:00 Uhr