Indem sie die scheinbar private Situation einer Zweierbeziehung an ihre äußersten Ränder treiben, werden sie zu Stellvertretern einer um Krieg und Gewalt kreisenden Gesellschaft. Mit ihrem ersten Stück Zerbombt gelang der 23jährigen Sarah Kane 1995 ein spektakuläres Debüt.
"Die Dunkelheit der Nacht. Manchmal, wenn alle, wirklich alle schlafen, verdunkelt sich die Welt noch einmal um 327,43 Prozent. Eines Nachts war Mrs. Kane wohl wieder mal schlaflos, oder wachte auf und wollte zum Kühlschrank. Da sah sie diese Dunkelheit. Und da sie schon mal wach war, begann sie zu schreiben. Und hat ihr schmales Werk vollendet. Als sie alles aufgeschrieben hatte, legte sie sich wieder schlafen. Ins Bett oder in den Kühlschrank war da auch schon egal. Eines dieser Werke ist Zerbombt. Ein well made play über drei Menschen. Selten genug im Theater. Und wenn es nicht ein verbotenes Wort wäre, könnte man es fast becketthaft nennen. Mit seinem grausigen Humor und seiner zarten Verzweiflung." (David Bösch)
David Bösch, geboren 1978, war Hausregisseur am Schauspiel Essen und am Schauspielhaus Bochum und arbeitete als Gast am Schauspielhaus Zürich, am Hamburger Thalia Theater, am Deutschen Theater Berlin und zuletzt regelmäßig am Wiener Burgtheater, wo er seit dieser Spielzeit Hausregisseur ist. Darüber hinaus inszeniert er Opern, etwa an der Oper Frankfurt, an der Bayerischen Staatsoper, der Opéra de Lyon und am Theater Basel. Zerbombt ist seine erste Inszenierung am Schauspiel Stuttgart.
Regie: David Bösch,
Dramaturgie: Anna Haas
Mit: Maja Beckmann, Manolo Bertling, Robert Kuchenbuch