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Zwei Premieren im Staatstheater Saarbrücken

ZUR SCHÖNEN AUSSICHT am 15. Januar 2010 in der Alten Feuerwache

und

Uraufführung: BEKENNTNISSE DES HOCHSTAPLERS FELIX KRULL am 16. Januar 2010 im Staatstheater

Am 15. Januar 2010 feiert Wolfram Apprichs Inszenierung der Komödie ZUR SCHÖNEN AUSSICHT von Ödön von Horváth Premiere. Das Bühnenbild stammt von Sabine Mader, die Kostüme entwirft Mirjam Benkner. Es spielen Gertrud Kohl, Dorothea Lata, Andreas Anke, Marcel Bausch, Klaus Meininger, Georg

Mitterstieler und Merten Schroedter.

Baronin Freifrau von Stetten, einziger Gast des heruntergekommenen Hotels „Zur schönen Aussicht“, hat um sich eine zwielichtige Männerschar versammelt. Man lässt sich von der Dame aushalten. Als plötzlich Christine auftaucht, die mit dem Hotelbesitzer Strasser eine Liaison nicht ohne Folgen hatte, unterstellt die Männerriege, dass die junge Frau Alimente einfordern will. Erst nachdem sie ein übles Spiel mit ihr gespielt haben, kommt die Wahrheit ans Licht - Christine ist vermögend. Postwendend setzt bei den Herren ein rigider Gesinnungswandel ein, doch Geschehenes lässt sich nicht so einfach ungeschehen machen...

Ödön von Horváths bitterböse Komödie, obwohl bereits 1926 entstanden, beweist als Milieustudie zeitlose Gültigkeit. Die Protagonisten sind Vertreter einer Gesellschaft, die von den Zwängen kapitalistischer Denkstrukturen geradezu deformiert worden sind.

Am Samstag, dem 16. Januar 2010 findet die Uraufführung von John von Düffels Bühnenfassung BEKENNTNISSE DES HOCHSTAPLERS FELIX KRULL nach dem Roman von Thomas Mann statt.

Es inszeniert Bernarda Horres, die erstmals am Saarländischen Staatstheater arbeitet und als freie Regisseurin für Oper und Schauspiel unter anderem in Heidelberg, Dresden, Leipzig, Krefeld/Mönchengladbach und Linz tätig ist. Das Bühnenbild gestaltet Anja Jungheinrich, die Kostüme entwirft Jessica Karge.

Es spielen Saskia Petzold, Melanie von Sass, Hans-Georg Körbel, Pit-Jan

Lößer, Boris Pietsch, Johannes Quester und Johannes Schmidt.

Mit den „Bekenntnissen des Hochstaplers Felix Krull“ gelangen Thomas Mann die hinreißenden (fiktiven) Memoiren eines gerissenen Kriminellen und Fantasten, der die gute Gesellschaft mit Leichtigkeit um den Finger wickelt und sich so seinen Weg nach oben bahnt. Felix Krull löst sich aus seinem bankrotten Elternhaus, um mit „natürlicher Begabung für gute Form“ den Reichen, Schönen und Mächtigen genau das zu spiegeln, was diese in ihm sehen wollen. Fast zu spielerisch scheint alles zu gelingen...

Der Autor und Dramaturg John von Düffel setzt sich nach „Buddenbrooks“ im Auftrag des Staatstheaters ein weiteres Mal mit einem der großen Romane Manns auseinander. Im Zentrum seiner Dramatisierung steht weniger die spielerische Leichtigkeit des Hochstaplers Krull als vielmehr der Blick hinter die glänzende Fassade des schönen Scheins, bei dem sich ein manisches Spiel mit Identität und Wirklichkeit eines sich selbst verlierenden Betrügers offenbart.

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