Sein größtes Glück aber ist seine Familie, denn: „Ein richtiger Mann ist drei.“ Doch ein Brandanschlag auf sein Haus raubt dem fassungslosen Ali Frau und Sohn. Mit Humor und einer gewissen Naivität erzählt Ali von den traurigen und lustigen Momenten seines Lebens, von seiner Familie, den Arbeitskollegen und einer alten Frau, die immer wichtiger für ihn wird.
1993 verübten vier junge Männer in Solingen einen Brandanschlag auf das Haus einer türkischen Familie. Der iranische Theatermacher und Wahlkölner Ali Jalaly verarbeitete diese realen Ereignisse zu einem tragikomischen Stück für einen Schauspieler, das ohne Anklage und einseitige Schuldzuweisungen auskommt. 1999 wurde das Stück mit dem Landespreis des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet.
Barbara Duss-Zoungrana zeigt in ihrer lebendigen Inszenierung direkt und eindrucksvoll die Geschichte Alis, die sie mit wenigen, aber umso effektiveren Mitteln auf die Bühne bringt. Der aus Burkina Faso stammende Schauspieler Issaka Zoungrana bringt in die Inszenierung eigene Immigrationserfahrungen mit ein, das Stück wird in der Inszenierung von Barbara Duss-Zoungrana auf afrikanische Verhältnisse ausweitet. Rhythmus, Gesang und auch Tanzelemente spielen dabei eine wichtige Rolle.
Ali Jalaly, 1958 im Iran geboren, ist Regisseur, Schriftsteller und Theatermann. Direkt nach seinem Regie- und Schauspielstudium, u.a. an der Kunstakademie Teheran, Anahita, und seiner Regie- und Dramaturgieausbildung am Schauspielhaus Köln, am Schauspielhaus Bonn und am Theater Hagen, war Ali Jalaly an den vereinigten Städtischen Bühnen Krefeld und Mönchengladbach 5 Jahre lang im Engagement. Danach arbeitete er als freier Regisseur und Autor. Vier seiner Stücke sind inzwischen in "Theaterstück Verlag München" erschienen.
Als Regisseur und Autor inszenierte er unter anderem am Schauspielhaus Köln, Theater im Bauturm, freies Eisenacher Burgtheater und am Theater Tiefrot Köln. Außerdem arbeitet er als Gastregisseur am Schauspielhaus Teheran. 1999 erhielt er den Landespreis des Landes Baden-Württemberg für das Volkstheaterstück "Barfuß Nackt Herz in der Hand". Im Rahmen der internationalen Theaterfestivals (2000-2004) wurden seine Inszenierungen "Nerudas Postmann" von Skarmeta, "Die Verwandlung" von Kafka und "Lederfresse" von Krausser mit dem Sonderpreis für Regie prämiert. "Bratwurst mit Senfgas" gewann den Sonderpreis für eines der besten Theaterstücke."
Inszenierung: Barbara Duss-Zoungrana
Mit: Issaka Zoungrana