Der Titelheld Kullervo muss die Erfahrung durchleiden, dass alles, was er anfasst, sich zum Schlechten wendet. Erwird von seinem Onkel versklavt, macht sich des Mordes schuldig und wird vom eigenen Vater verstoßen. Dergestalt in die Enge getrieben, entfacht er einen Weltenbrand, der alles verschlingt, was mit ihm in Berührungkam.
Ohne dass KULLERVO direkten Bezug auf die Handlung von Wagners "Ring des Nibelungen" nehmen würde, entsteht durch die gemeinsame Aufführung mit "Das Rheingold" in einer Spielzeit ein geschlossener "kleiner Ring", der eine Brücke vom 19. Jahrhundert in unsere Zeit schlägt. Indem KULLERVO eine Vielzahl von Handlungsmotiven analog zu "Die Walküre","Siegfried" und "Götterdämmerung" entwickelt, wird die mythische Dimension beider Werke auf neue Art spürbar. Der 1935 geborene finnische Komponist Aulis Sallinen hat diese Handlungmit einer ausdrucksstarken, unerhört farbenreichen Musik verknüpft, die auf den Zuhörer einen geradezu magischen Sog auszuüben vermag. Sallinens1986 entstandenes Werk wurde 1992 von der Finnischen Nationaloper beieinem Gastspiel in Los Angeles uraufgeführt. In den nur 15 Jahren seitder Uraufführung hat sich die Oper einen festen Platz im Repertoire erobert.
Die Musikalische Leitung liegt in den Händen des Kommissarischen Generalmusikdirektors Constantin Trinks. Es inszeniert Inga Levant, die Bühne gestaltet Roni Toren und die Kostüme entwirft Magali Gerberon. Es singen Olafur Sigurdarson (Kullervo), Oxana Arkaeva (Äiti), PatrickSimper/Jouni Kokora (Kalervo), Björn Arvidsson (Kimmo), NairaGlountchadze (Schwester), Yanyu Guo (Junge Frau des Schmieds), RupprechtBraun (Jäger), Otto Daubner (Unto/2. Mann), Maria Pawlus (Untos Frau),Markus Jaursch (Tiera), Vladimir Makarov (1. Mann) und Stefan Röttig(Blinder Sänger) sowie Chor und Extrachor des SaarländischenStaatstheaters.