Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Bertolt Brechts „Mutter Courage und ihre Kinder“ in DetmoldBertolt Brechts „Mutter Courage und ihre Kinder“ in DetmoldBertolt Brechts „Mutter...

Bertolt Brechts „Mutter Courage und ihre Kinder“ in Detmold

Premiere im Landestheater Detmold am Freitag, den 8. September 2006, um 19:30 Uhr.

In „Mutter Courage und ihre Kinder. Eine Chronik aus dem Dreißigjährigen Krieg“ zeigt Bertolt Brecht Umstände und Ursachen des Krieges aus der Sicht des kleinen Mannes, der „gemeinen Leute“.

Anna Fierling, genannt Mutter Courage, zieht den Truppen während der Kampf¬handlungen durch das zerstörte Land hinterher, um Handel zu treiben mit den Soldaten und so das eigene Überleben und das ihrer drei Kinder zu sichern. Eine Marketenderin des Krieges, muss sie auch mit den negativen Folgen leben. Frieden oder Krieg? Egal, Hauptsache man macht Geschäfte, macht Gewinn. Selbst der Verlust ihrer Kinder bringt sie von dieser Haltung nicht ab.

„Mutter Courage“ wurde 1941 in Zürich uraufgeführt, doch erst Bertolt Brechts eigene Inszenie¬rung acht Jahre später verhalf „Mutter Courage“ zum überwältigenden Durch¬bruch: Der Erfolg der Auf¬führung ebnete den Weg zur Gründung des „Berliner Ensembles“. Zudem hatte Brecht eine Dokumentation der Probenarbeit erstellen lassen, die wichtige Impulse für die Entwicklung des deutschsprachigen Theaters und seine Befreiung von überholten Spielweisen lieferte.

Regie führt Rosmarie Vogtenhuber (Jahrgang 1977), die nach dem Studium am Max-Reinhardt-Seminar in Wien als freie Regisseurin u.a. für das Staatstheater Stuttgart, das Landestheater Linz und das Festival für Zeitgenössisches Theater in Osnabrück gearbeitet hat. Für das Landes¬theater Detmold inszenierte sie zuletzt in der Spielzeit 2005/2006 das Drama „Es“ von Karl Schönherr – eine viel gelobte Regiearbeit, die mit der Einladung zum 25. NRW-Theatertreffen in Münster im Juni 2006 gewürdigt wurde.

 

Im Rahmen der Premiere von „Mutter Courage und ihre Kinder“ eröffnet das Landestheater Detmold eine Ausstellung mit Werken des Künstlers Bernhard Heisig zu diesem Stück. Dank der großzügigen Leihgabe eines Kunstsammlers können u.a. 35 Originallithografien dieses herausragenden Vertreters der Leipziger Schule präsentiert werden, die im Jahre 2000 in einer limitierten Auflage gedruckt wurden.

Verwiesen sei außerdem auf die Ausstellung „Teo Otto ... ein Mann der Zauberei“, die noch bis 29. Oktober 2006 im Lippischen Landesmuseum in Detmold zu sehen ist. Sie zeigt u.a. Bühnen¬bilder und Bühnenbildentwürfe des Künstlers zu Brecht-Inszenierungen, darunter auch seine Arbeiten zur Uraufführung von „Mutter Courage und ihre Kinder“ in Zürich.

Aufführungen: 8.9.06 (Premiere)/13.9./15.9./17.9./23.9./27.9./28.9./1.10./5.10./12.10.2006, 30.1./21.1.2007

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 12 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

Die ganze Wahrheit? -- „True Crime“ - Andrey Kaydanovskiy | Hege Haagenrud | Demis Volpi in der Deutschen Oper am Rhein

Drei tänzerische Perspektiven zu Wahrheit und Fiktion: Andrey Kaydanovskiy „Chalk“, Hege Haagenrud „The Bystanders“, Demis Volpi „Non-Fiction Études“  

Von: Dagmar Kurtz

SZENEN OHNE ILLUSIONEN -- "Tosca" von Giacomo Puccini in der Staatsoper Stuttgart

Kann Kunst unsere Wirklichkeit beeinflussen? Diese Frage steht als zentrales Thema im Zentrum der Inszenierung von Willy Decker, dessen Figuren sich in Puccinis "Tosca" in einem schwarzen Kasten…

Von: ALEXANDER WALTHER

RETTET DIE FRAUEN! -- Premiere "Zertretung" von Lydia Haider im Schauspiel Nord STUTTGART

Die 1985 in Oberösterreich geborene Lydia Haider hat hier einen radikalen Text vorgelegt, der zuweilen an Rainald Goetz erinnert. Die zentrale Frage lautet: Wie geht man mit einem System um, das…

Von: ALEXANDER WALTHER

ATEMLOSE HÖHENFLÜGE -- SWR Symphonieorchester mit Busoni und Sibelius im Beethovensaal der Liederhalle/STUTTGART

Zwei unterschiedliche Zeitgenossen standen diesmal im Zentrum: Jean Sibelius und Ferrucio Busoni. Immerhin weiß man, dass beide in Helsinki Schumanns Klavierquintett in Es-Dur gemeinsam musizierten.…

Von: ALEXANDER WALTHER

GIGANTISCHER SCHWARZER KEIL -- "Don Carlos" in der Staatsoper Stuttgart

In der Regie von Lotte de Beer steht das Thema Macht ganz im Zentrum des Geschehens. Ein gigantischer schwarzer Keil dreht sich immer wieder in geheimnisvoller Weise auf der von Christof Hetzer…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑