In dieser ausweglosen Situation versucht sie sich gegen
das System zu stellen: Sie bietet die Dienste ihrer Dirnen umsonst an und
„die Freier bringen Geschenke“.
In Rosls Bordell begegnen sich Kirschgarten, Bussibär, Ferkel und
Zuckergoscherl stellvertretend für das Gros der Menschen mit all ihren
Sehnsüchten, Hoffnungen und Grenzen und den Fragen nach der Käuflichkeit
des Einzelnen und seiner Leistung. Denn Kirschgarten wie Rosl haben ein Interesse daran, Ferkel und Zuckergoscherl für sich arbeiten zu lassen: Rosl, damit sie so weiter machen kann wie immer, und Kirschgarten, damit einer – er – „für das Waisenheim, den Kindergarten und das Jugendzentrum zahlt“.
Angelehnt an die Songspiel-Tradition von Brecht und Weill spiegeln und
verschärfen die anspielungsreichen Texte von Franzobel die gescheiterten
Kommunikationsversuche; auf die meist deftigen Songtexte setzt Moritz
Eggert Musik mit Hitpotenzial.
Zur Einstimmung auf die BORDELLBALLADE stellt sich der Komponist Moritz
Eggert am Mittwoch, den 10. März um 20 Uhr in den Kammerspielen den Fragen zu Ideenfindung und Entstehungsprozess. Der musikalische Leiter Arno Waschk und der Regisseur Robert Lehmeier berichten über die Herausforderung einer Uraufführung und beleuchten gemeinsam die Geschichte in dem Grenzbordell.
Die Koproduktion mit dem Kurt Weill Fest in Dessau und der Neuköllner Oper
Berlin feiert seine Uraufführung am Donnerstag, den 5. März 2010 in Dessau.
Premiere in Koblenz ist am Donnerstag, den 11. März um 20 Uhr in den
Kammerspielen am Florinsmarkt.
Musikalische Leitung: Arno Waschk
Inszenierung: Robert Lehmeier
Bühne und Kostüme: Dirk Steffen Göpfert
Mit: Ks. Claudia Felke, Dorothee Lochner, Isabel Mascarenhas, Adrian
Becker, Marcel Hoffmann, Matthias Schaletzky
sowie die achtköpfige BORDELL-COMBO
Weitere Vorstellungen: 16./ 18./ 20./ 23./ 27. März; 8. April
Karten an der Theaterkasse, Clemensstraße 5 oder telefonisch unter [0261]
129 2840 & 2841
Alle Informationen im Internet auf www.theater-koblenz.de