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"Boris Godunow" von Modest P. Mussorgsky - Tiroler Landestheater Innsbruck

Premiere Samstag, 25. März 2023 um 19.00 Uhr im Großen Haus.

Boris Godunow gilt als eine schillernde Gestalt in der russischen Geschichte. Er wird als gleichermaßen intelligent wie machthungrig beschrieben. Als er 1598 als Nachfolger von Fjodor I. den Zarenthron bestieg, kamen sofort Gerüchte auf, er habe den rechtmäßigen Thronfolger Dimitri ermorden lassen, um selbst an die Macht zu gelangen. Dieses Szenarium greift Modest Mussorgsky in seiner Opernversion auf. Er zeigt, wie Boris – von Schuld verfolgt und zwischen Wirklichkeit und Wahnsinn schwankend – die Macht zwischen den Fingern zerrinnt.

 

Copyright: Birgit Gufler

So wird der Weg frei für den Novizen Grigori. Er nimmt in der Absicht, den Tod des Zarewitsch Dimitri zu rächen, dessen Identität an und sammelt Truppen um sich, um den angeblichen Mörder Boris vom Thron zu stürzen.

Neben dem Titelhelden steht in Boris Godunow das russische Volk im Zentrum, und so beeindruckt das Werk durch imposante Chortableaus. Darüber hinaus zeichnet sich die Komposition durch nationales Melos mit Anklängen an die russische Volksmusik aus. Durch eine raue Klangsprache gelang Mussorgsky ein treffendes Abbild des brutalen Spiels um die Macht.

Das Werk, das noch nicht am Tiroler Landestheater zu erleben war, kommt in der 1869 entstandenen Urfassung zur Aufführung. Nachdem der Regisseur und Bühnenbildner Thaddeus Strassberger das Publikum in der vergangenen Spielzeit mit seiner tief unter die Haut gehenden Inszenierung von Werther in eine amerikanische Kleinstadt entführt hat, widmet er sich nun der Welt der russischen Zaren.

Die feinsten Wesenszüge der Natur des Menschen und der Menschenmassen, das intensive Beackern dieser wenig erforschten Länder und ihre Eroberung – darin besteht die wahre Mission des Künstlers. MODEST P. MUSSORGSKY

Oper von Modest P. Mussorgsky. Text vom Komponisten nach Alexander S. Puschkin und Nikolai M. Karamsin. Urfassung von 1869. In russischer Sprache mit deutschen Übertiteln. Aufführungsdauer ca. 2 Stunden 30 Minuten. Pause nach dem 4. Bild. Einführung im Foyer Großes Haus 20 Minuten vor Vorstellungsbeginn.

    Musikalische Leitung
    Oliver von Dohnányi
    Regie und Ausstattung
    Thaddeus Strassberger
    Dramaturgie
    Thomas Schmidt-Ehrenberg

Besetzung
    Boris Godunow
    Ivo Stanchev
    Feodor
    Irina Maltseva
    Xenia
    Annina Wachter
    Xenias Amme / Schankwirtin
    Susanna von der Burg
    Fürst Wassili Schuiski
    Łukasz Załęski
    Andrei Schtschelkalow
    Alec Avedissian
    Grigori Otrepjew
    Florian Stern
    Pimen
    Johannes Maria Wimmer
    Warlaam
    Joachim Seipp
    Missail / Leibbojar
    Sascha Zarrabi
    Gottesnarr
    Dale Albright
    Mikitisch, Polizeihauptmann
    Stanislav Stambolov, Il-Young Yoon
    Mitjucha
    Jannis Dervenis, Julien Horbatuk

Tiroler Symphonieorchester Innsbruck
Chor, Extrachor und Kinderchor des Tiroler Landestheaters Innsbruck
Statisterie des Tiroler Landestheaters Innsbruck

 

 

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