In dieser Vorstadt sucht auch der Geschäftsmann Kauz, Frau Erbsensteins umtriebiger Onkel, seine amourösen Abenteuer. Viele Verwicklungen für den Winkelagenten Schnoferl, der alle Fäden in der Hand hält und sich wundert: "Der Zufall muss ein b'soffener Kutscher sein – wie der die Leut' z'sammführt, 's is stark!"
Nestroys "Das Mädl aus der Vorstadt" ist im Grunde ein Krimi über Geld, Intrige und Doppelmoral, gemischt mit einer Soap über Liebe, Verwirrung und der Suche nach Glück. Mit unverwechselbar bissigem Sprachwitz schaut Nestroy, der selbst den gewieften Schnoferl spielte, tief in die Facetten der österreichischen Seele. Er brauchte 1841 nur die französische Vorlage "La Jolie Fille du Faubourg" aus dem Pariser Vaudeville ins Wienerische Volkstheater zu übertragen und diese mit der ihm eigenen berührend-komischen Panik vor Armut und Einsamkeit anzureichern, um eine seiner erfolgreichsten Possen zu erschaffen, die bei ihrer Uraufführung enthusiastisch gefeiert wurde.
"Nestroys Dichtung ist das schönste Monument, das je dem Mutterwitz eines Volkes errichtet wurde."
(Alfred Polgar)
Regie Michael Schottenberg
Bühnenbild Hans Kudlich
Kostüme Erika Navas
Musik Sabina Hank
Dramaturgie Doris Happl
Licht Manfred Grohs
Musik Christian Bakanic (Akkordeon), Christoph Pepe Auer (Reeds), Christian Wendt (Kontrabass), Andreas Lettner (Drums)
Kauz, Spekulant Martin Zauner
Frau Erbsenstein, seine Nichte Michou Friesz
Dragoljub, ihr Schneider Ljubiša Lupo Grujčić
Schnoferl, Winkelagent Thomas Kamper
Gigl, Bräutigam Matthias Franz Stein
Thekla, Mädl aus der Vorstadt Daniela Golpashin
Saftl, Besitzer einer Vergnügungsstätte in der Vorstadt Siegfried Walther
Storch, seine Schwester Susanna Wiegand
Peppi, dessen Tochter Karoline Kucera
Rosel Fanny Krausz
Sabine Josephine Bloéb
Salome Natalie Heilinger
Trudi Lisa-Maria Wentz
Walpurga Roya Anahita Mousavi