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"Das Rheingold" von Richard Wagner - Opernhaus Zürich

Premiere: Sa, 30 Apr 2022

«Nur wer der Minne Macht entsagt», kann die magische Kraft des tief im Rhein verborgenen Goldes für sich nutzbar machen und schier unermessliche Macht erlangen – so singen es die Rheintöchter zu Beginn des Rheingold und exponieren damit den zentralen Konflikt, der Wagners grandiosen Weltdeutungsmythos bestimmt: Das Gegenprinzip zu Macht, Politik und Gewalt ist die Liebe, und Liebe und Macht schliessen einander aus.

 

Copyright: Monika Rittershaus

Zu Beginn der Tetralogie ist es der Nibelung Alberich, der der Liebe abschwört, um das von den Rheintöchtern gehütete Gold an sich zu reissen und daraus den Ring zu schmieden, der ihm die Weltherrschaft verschaffen soll. Als er von Alberichs Raub erfährt, gelüstet es auch den obersten Gott Wotan nach dem magischen Ring und den Reichtümern, die Alberich mit Hilfe des Ringes bereits angehäuft hat. Die von ihm selbst geschaffenen Gesetze missachtend, bringt Wotan den Ring in seine Gewalt. Der betrogene Alberich stösst einen verzweifelten Fluch aus: Unglück und Tod sollen von nun an jeden Besitzer des Rings ereilen.

Das Rheingold, Vorabend der Tetralogie, beginnt mit den berühmten Es-Dur-Klängen, die aus tiefsten Tiefen aufsteigen und die Unberührtheit der Natur musikalisch sinnfällig machen. Doch diese Unberührtheit währt nicht lange, denn in ihrem unstillbaren Hunger nach Reichtum und Macht missachten die Protagonisten dieser Weltparabel nicht nur Gesetz und Moral, sondern zerstören auch die Natur. Das Rheingold ist aber auch der märchenhafteste Teil von Wagners Welttheater; neben Göttern und Nibelungen bestimmen Riesen, Zwerge, Nixen und das mythische Urwesen Erda das Geschehen. Noch haben die Konflikte hier nicht die apokalyptische Zuspitzung erreicht, auf die sie in den folgenden Abenden zulaufen werden, noch weiss Wotan nicht, dass die Konsequenzen seines Handelns im unaufhaltsamen Untergang der Götter münden werden.

Gianandrea Noseda nimmt sich der Ring-Partitur an, die durch kühne Klangfarben und konsequent eingesetzte Leitmotivtechnik zu einem wegweisenden Musiktheaterwerk der Musikgeschichte geworden ist. Für die Inszenierung ist Intendant Andreas Homoki verantwortlich, als Wotan debütiert in Zürich Thomas Konieczny, der an der Staatsoper Wien bereits grosse Erfolge in dieser Rolle feiern konnte. Christopher Purves wird in der Rolle des Alberich – als Wotans schärfster Gegner – debütieren.

Vorabend zum Bühnenfestspiel «Der Ring des Nibelungen»
Libretto von Richard Wagner

Musikalische Leitung Gianandrea Noseda
Inszenierung Andreas Homoki
Gesamtausstattung Christian Schmidt
Lichtgestaltung Franck Evin
Dramaturgie Werner Hintze, Beate Breidenbach

Wotan
Tomasz Konieczny
Donner
Jordan Shanahan
Froh
Omer Kobiljak
Loge
Matthias Klink
Fricka
Patricia Bardon
Freia
Kiandra Howarth
Erda
Anna Danik
Alberich
Christopher Purves
Mime
Wolfgang Ablinger-Sperrhacke
Fasolt
David Soar
Fafner
Oleg Davydov
Woglinde
Uliana Alexyuk
Wellgunde
Niamh O'Sullivan
Flosshilde
Siena Licht Miller
Philharmonia Zürich
Statistenverein am Opernhaus Zürich

In deutscher Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.

Vorstellungen vom 3 bis 28 Mai 2022
 

 

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