Im Vorspiel weben die drei Nornen des Schicksals an dem Seil der historischen Berechenbarkeit, das in dem Moment reißt, als sie den Übergang der Naturgeschichte in die Geschichte der menschlichen Selbstbestimmung berühren… Siegfried und Brünnhilde glauben sich zunächst untrennbar verbunden. Weil jedoch der unwissende Siegfried die Gefahren der Welt nicht kennt, wird er ihr Opfer, als er „zu neuen Taten“ auszieht und damit Brünnhilde, ohne es zu ahnen, für immer verlässt. Seine naive Welteroberungsabsicht führt ihn an den Hof der Gibichungen, von deren Ruhm er sich angezogen fühlt. Der Virus der Entfremdung, der Hagens, Gunther und Gutrunes zwielichtige Welt beherrscht, ergreift den „schutzlosen Helden“, der nun, um Gutrune zu gewinnen, sich mit Gunther aufmacht, um für ihn die eigene Braut zu erobern. Schließlich willigt die zutiefst verletzte und betrogene Brünnhilde in Hagens Plan ein, Siegfried zu töten. Am Ende hat Brünnhilde die Tragödie der Entfremdung durchschaut, und sie ist es nun, die den Ring, den Siegfried ihr wieder entrissen hatte, endlich erneut den Rheintöchtern überantwortet…
Die Premiere Götterdämmerung schließt die erste zyklische Aufführung des „Ring des Nibelungen“ ab.
Musikalische Leitung: Anthony Bramall I Regie, Bühne und Kostüme: Denis Krief | Chor: Carl Robert Helg
Mit: Lance Ryan (Siegfried), Walter Donati (Gunther), Stefan Stoll (Alberich), Ulrich Schneider (Hagen), Caroline Whisnant (Brünnhilde), Edith Haller (Gutrune), Silvia Hablowetz (Waltraute / Zweite Norn), Kestin Witt (Erste Norn), Barbara Dobrzanska (Dritte Norn), Ina Schlingensiepen (Woglinde), Tamara Gura (Wellgunde), Sabrina Kögel (Floßhilde)
Badische Staatskapelle, Badischer Staatsopernchor, Extra-Chor
Weitere Vorstellung: 14. Januar 2007