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"Der Sturm" von William Shakespeare im STAATSTHEATER KASSEL

Premiere: Samstag, 12. September 2020, 19.30 Uhr, Schauspielhaus

Der Wissenschaftler Prospero, der sich als Herzog von Mailand statt zu regieren eher dem Studium und den Künsten hingegeben hat, wurde von seinem Bruder entmachtet, mit seiner kleinen Tochter Miranda auf See ausgesetzt und auf eine Insel gespült. Wie viele von Shakespeares magischen Landschaften changierend zwischen Tropenhölle und Paradies (die Kolonialisierungsgeschichte Europas mit den Berichten und Schätzen aus fernen Ländern wirkt hier in die Literatur hinein), ist das Eiland den Neuankömmlingen Experimentierfeld und Spielwiese, ein Ort, an dem der Mensch fernab der Zivilisation ganz von vorne beginnen kann: Macht und Ohnmacht des menschlichen Verstandes im Kräftemessen mit der Natur, deren Teil er doch ist – hier sind alle großen Themen Shakespeares und der Renaissance noch einmal versammelt.

Mit Hilfe zweier Wesen, einem poetischen Monster namens Caliban, Sohn einer alten Insel-Hexe, und dem Luftgeist Ariel, gelingt es Prospero eines Tages, einen Sturm zu beschwören, der alle seine Feinde – seinen verräterischen Bruder samt Verbündeten – als Schiffbrüchige in seine Gewalt bringt. Miranda, die noch nicht viel von der Welt jenseits der Insel und somit noch nicht viele Männer gesehen hat, verliebt sich in einen der Gestrandeten: Ferdinand, Prinz von Neapel. Wenn Prospero auf seine Rache verzichtete, wäre die Inselromanze ein erster Schritt für eine allgemeine Aussöhnung …

Shakespeares letztes Stück ist in seiner poetischen, lebensprallen Verspieltheit, seiner Welterkundungslust, seiner Rohheit und zarten Melancholie auch ein Vermächtnis und ein Abschied des großen Theaterdichters.

Fassung von Joachim Lux
Inszenierung: Thomas Bockelmann,
Bühne: Sabine Böing,
Kostüme: Ulrike Obermüller,
Musik: Jens Kilz, Dramaturgie: Michael Volk

Mit Meret Engelhardt (Caliban / Miranda), Christina Weiser (Ariel / Ferdinand) und Jürgen Wink (Prospero)

 

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