Dieses neu erlangte Wissen macht ihn ratlos und lässt ihn zusehends trauriger werden. Während sein Umfeld ihn zunächst für verrückt erklärt und er in einer Psychiatrie landet, versucht ein Manager wenig später, Kapital aus seinem „unnützen Wissen“ zu schlagen. Als Gedächtniswunder geht Tony in einer Talenteshow ins Rennen, bis auch die Wissenschaft auf ihn aufmerksam wird und ihn für ihre Zwecke als Versuchskaninchen missbraucht. Zu allem Unglück zerbricht auch noch seine Liebesbeziehung zu Lisa darüber.
Das Bücherpaket mit dem vermeintlich unnützen Wissen hat der Schweizer Autor Lukas Bärfuss gepackt, der gegenwärtig zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Dramatikern zählt. Nicht nur bei seinem Protagonisten provoziert er damit großes Unbehagen – schließlich geht es um die Verantwortlichkeit für die Taten der Vergangenheit. Warum vergessen wir Unbequemes, erinnern Schönes? Wie gehen wir mit individuellem und kollektivem Gedächtnis als historisch-nationalem Phänomen um? Was ist unnützes, was nützliches Wissen?
Regie führt Burkhard C. Kosminski, der am Staatsschauspiel zuletzt die Deutsche Erstaufführung von David Mamets „Race“ inszeniert hat. Kosminski ist seit 2006 Schauspieldirektor am Nationaltheater Mannheim und Künstlerischer Leiter der Internationalen Schillertage. 2014 übernimmt er gemeinsam mit Matthias Lilienthal die Leitung des Festivals „Theater der Welt“.
Mit: Cathleen Baumann, Sascha Göpel, André Kaczmarczyk, Torsten Ranft, Ines Marie Westernströer
Regie: Burkhard C. Kosminski
Bühne: Florian Etti
Kostüm: Ute Lindenberg
Musik: Hans Platzgumer
Dramaturgie: Julia Weinreich