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Deutscher Tanzpreis Zukunft 2007 für Katja Wünsche

Katja Wünsche, Erste Solistin des Stuttgarter Balletts, erhält den Deutschen Tanzpreis Zukunft 2007. Dies gaben der Deutsche Berufsverband für Tanzpädagogik e.V. und der Verein zur Förderung der Tanzkunst in Deutschland e.V. auf einer Pressekonferenz bekannt.

Der Deutsche Tanzpreis wird seit 1983 alljährlich vom Deutschen Berufsverband für Tanzpädagogik e.V. und vom Verein zur Förderung der Tanzkunst e.V. vergeben.

Zu den Preisträgern gehörten seit 1983 unter anderen Gret Palucca, John Neumeier, Márcia Haydée, Birgit Keil, Horst Koegler, Pina Bausch, Hans van Manen, Maurice Béjart, Uwe Scholz, William Forsythe und Fritz Höver. Reid Anderson, Intendant des Stuttgarter Balletts, war Preisträger des Jahres 2006. Seit 2005 wird außerdem der Deutsche Tanzpreis Zukunft verliehen. Er geht auf eine gemeinsame Initiative desDeutschen Berufsverbands für Tanzpädagogik e.V., des Vereins zur Förderung der Tanzkunst in Deutschland e.V. und der Tanzstiftung Birgit Keil zurück. Das Stuttgarter Ballett konnte sich hier 2006 mit gleich drei Preisträgern freuen: Hauschoreograph Christian Spuck erhielt den Zukunftspreis für Choreographie, die Ersten Solisten Alicia Amatriain und Jason Reilly für ihre tänzerischen Leistungen.

 

„Ich freue mich und bin sehr stolz, dass erneut eine Tänzerin unserer Compagnie mit dem Deutschen Tanzpreis geehrt wird“, kommentierte Reid Anderson die Nachricht aus Essen. Der Stuttgarter Ballettintendant hat allen Grund, in der Entscheidung der Jury eine erneute Bestätigung seiner Nachwuchspolitik zu sehen, denn Katja Wünsche gehört – wie die Preisträger des vergangenen Jahres – zu den jungen Künstlerinnen, die direkt nach ihrer Ausbildung ans Stuttgarter Ballett engagiert wurden und sich hier an die Spitze der Compagnie tanzen konnten. Mehrfach führten sie die Kritikerumfragen der Fachzeitschriften in den vergangenen Jahren als herausragendes Talent. Viele
Choreographen schufen bereits Rollen für die aus Berlin stammende Tänzerin, die ihr Publikum ebenso durch die feine psychologische Zeichnung der von ihr dargestellten Charaktere gewinnt, wie durch die technische Präzision und Energie ihres Tanzes.

 

Die Preisverleihung findet am Samstag, 28. April, im Rahmen einer Gala-Veranstaltung  im Aalto Theater Essen statt. Mit Katja Wünsche werden Marian Walter, Solist am Staatsballett Berlin und Terence Kohler, Choreograph am Badischen Staatstheater mit dem Deutschen Tanzpreis Zukunft 2007 ausgezeichnet. Den Deutschen Tanzpreis 2007 erhält die Choreographin Susanne Linke. Das Gala-Programm gibt Katja Wünsche Gelegenheit, das breite Spektrum ihres Könnens zu entfalten: Sie tanzt zum Auftakt einen Pas de deux aus John Crankos Romeo und Julia und zeigt sich außerdem in Skew-Whiff (Choreographie: Lightfoot/León) von ihrer komödiantischen Seite.
Beim Stuttgarter Ballett ist Katja Wünsche ab dem 1. Dezember 2006 in einer neuen Hauptrolle zu sehen: Mauro Bigonzetti choreographierte in seiner aktuellen Uraufführung I fratelli – Die Brüder den Part der Nadia für sie.
Katja Wünsche ist gebürtige Dresdnerin und wuchs in Berlin auf, wo sie ihre
Ausbildung an der Staatlichen Ballettschule Berlin erhielt und im Juli 1999 abschloss. Schon während ihrer Schulzeit wirkte sie im Corps de ballet der Staatsoper unter den Linden mit, wo sie in Schwanensee (Bart/Petipa/Ivanow) und Dornröschen (Rudolf Nurejew) tanzte. 1997 erreichte sie beim Prix de Lausanne das Halbfinale, ein Jahr später belegte sie den 2. Platz und erhielt gleichzeitig den Schweizer Fernsehpreis. Im März 1999 war sie Finalistin beim 3. Österreichischen Tanzcontest in Wien und gewann vier Monate später für einen Pas de deux mit Yohan Stegli den 1. Preis beim „Grand Prix d’Eurovison für junge Tänzer“.

 

Nach ihrem Abschluss wurde Katja Wünsche zu Beginn der Spielzeit 1999/2000
Mitglied im Corps de ballet des Stuttgarter Balletts. In der Spielzeit 2002/03 wurde sie zur Halbsolistin und 2003/04 zur Solistin befördert. Ihre Ernennung zur Ersten Solistin erfolgte in der Spielzeit 2006/07.
Katja Wünsches Repertoire tragender Rollen in Handlungsballetten umfasst die
Titelrollen in John Crankos Romeo und Julia, in Christian Spucks Lulu. Eine
Monstretragödie sowie die Rolle der Prinzessin Aurora in Márcia Haydées
Dornröschen (nach Marius Petipa), Olga in Onegin und Bianca in Der
Widerspenstigen Zähmung (beide: John Cranko), Stella in Endstation Sehnsucht und Prudence in Die Kameliendame (beide: John Neumeier), Columbina in Pierrot lunaire (Glen Tetley), sowie Myrtha, Königin der Wilis in Giselle, einer Neuinszenierung von Reid Anderson und Valentina Savina. Des Weiteren tanzte sie die Fee der Singvögel und den Kater-Katze-Pas de deux in Dornröschen (Márcia Haydée nach Marius Petipa), eine Zigeunerin in Romeo und Julia, den Pas de six, die Prinzessin aus Neapel und den großen Schwan in Schwanensee (beide: John Cranko) sowie Pepa und die Zigeunerin in Don Quijote (Maximiliano Guerra).

 

Zu den Solorollen, die sie bisher tanzte, gehören auch Cholerisch in Die vier
Temperamente (George Balanchine), die Rolle in Apricot in Dances at a Gathering (Jerome Robbins), der Solopart in der Mazurka von Les Sylphides (Michail Fokine), der Pas de deux in Kazimir’s Colours (Mauro Bigonzetti), die weibliche Hauptrolle in Le sacre du printemps (Glen Tetley), ein Demi Solo in Symphony in C (George Balanchine) sowie weitere solistische Partien in Serenade (George Balanchine), Love Songs und The Vertiginous Thrill of Exactitude (beide: William Forsythe), Skew- Whiff (Paul Lightfoot, Sol León), The Concert (Jerome Robins), Siebte Sinfonie (Uwe Scholz), sowie das siebte blau und Songs (beide: Christian Spuck).
Zahlreiche Choreographen schufen für Katja Wünsche Rollen in Uraufführungen:
Christian Spuck kreierte die Rolle der Clara in seinem Handlungsballett Der
Sandmann für sie, die Rolle der Gabrielle d’Estrées in ..., la peau blanche... sowie Rollen in seinen Balletten Carlotta`s Portrait, nocturne und das siebte blau. Weitere Choreographen sind Marco Goecke in Sweet Sweet Sweet und Viciouwishes, Douglas Lee in Cindys Gift, Lachrymal, Siren sounding und Viewing Room, Marguerite Donlon in Somewhere Between Remembering And Forgetting, Nicolo Fonte in Gambling, x 5, Itzik Galili in Hikarizatto, Kevin O’Day in dreamdeepdown und Igor Poems sowie Marc Spradling in melodious gimmick to keep the boys in line.

 

Informationen zum Deutschen Tanzpreis: www.dbft.de
Karten für die Gala zur Preisverleihung: Theater und Philharmonie Essen,
Tel. 0201.8122200

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