Strauss trat dabei hauptsächlich als Urheber der Melodien in Erscheinung. Große Teile der Instrumentierung wurden von Genée ausgeführt. Das Libretto geht auf zwei literarische Quellen zurück: Einmal auf die Komödie Roderich Benedix‘ Das Gefängnis sowie auf das Lustspiel Le Réveillon des französischen Autorenduos Henri Meilhac und Ludovic Halévy. Die Uraufführung erfolgte am 5. April 1874 unter der musikalischen Leitung des Komponisten im Theater an der Wien. Ein „Sensationserfolg“ war sie damals noch nicht, fand aber durchaus Zustimmung beim Publikum und der Presse. Bis 1888 folgten dann weitere 199 Aufführungen in demselben Theater.
Inhalt - Ein Gewirr von Geschichtchen: Adele, die Kammerzofe von Rosalinde, letztere verheiratet mit Gabriel von Eisenstein, erhält eine Einladung für den Ball beim Prinzen Orlofsky. Das passt gut. Denn Rosalindes Liebhaber Alfred hat sich für die Nacht zum häuslichen Rendezvous angekündigt. Ehemann Eisenstein hingegen soll am selbigen Abend eine mehrtägige Arreststrafe antreten. Aber diese zögert er hinaus, um sich zuvor im Geheimen mit seinem Freund Dr. Falke noch einmal kräftig zu amüsieren – ebenfalls auf Orlofskys Fest. Als kurz nach dem schmachtend zelebrierten Abschied der Eheleute und der Ankunft Alfreds bei Rosalinde Gefängnisdirektor Frank vor der Tür steht, um Eisenstein abzuholen, ist Alfred wohl oder übel gezwungen, die Rolle des Hausherrn weiterzuspielen und Frank in die Arrestzelle zu folgen. Währenddessen trifft Eisenstein alias Marquis Renard bei Orlofskys Kostümfest nicht nur auf Adele, die sich als große Schauspielerin feiern lässt, sondern auch auf seine als ungarische Gräfin maskierte Rosalinde. Dieser gelingt es, dem eigenen Ehemann, der die vermeintlich Fremde kräftig hofiert, eine Uhr abzuluchsen – ein Requisit, das am nächsten Morgen beim großen Enthüllungsreigen in Gefängnisdirektor Franks Büro als wunderbares »corpus delicti« fungiert. Auf dem Höhepunkt der Emotionen stellt sich raus: ’s war nur eine Intrige der »Fledermaus«, Dr. Falke, dem es geglückt ist, sich damit für einen früheren Streich Eisensteins zu revanchieren…
Am 7. April 2013 erfährt Die Fledermaus nun im Heidelberger Theater ihre Neuinszenierungspremiere. Regie führt der Niederländer Antoine Uitdehaag, der seit 1978 als freier Regisseur tätig ist. Von 1984 bis 1991 war er Intendant und Regisseur am Ro Theater in Rotterdam. Seit Anfang der 1990er Jahre inszeniert er auch an deutschsprachigen Bühnen, darunter mehrfach am Württembergischen Staatstheater Stuttgart, am Schauspiel Essen, an den Münchner Kammerspielen, am Bayerischen Staatsschauspiel und Volkstheater Wien. Weitere Engagements führten ihn an die Schauspielbühnen in Bonn, Mainz, Leipzig, an das Renaissance-Theater Berlin, das Nationale Toneel Den Haag und das Theater Utrecht. Als Opernregisseur debütierte Uitdehaag 2008 am Theater Osnabrück.
Text von Richard Genée; nach der Komödie Le Réveillon von Henri Meilhac und Ludovic Halévy
Deutsche Bearbeitung Karl Haffner
Musikalische Leitung Dietger Holm, Regie Antoine Uitdehaag, Bühnenbild Tom Schenk, Kostüme Erika Landertinger, Chordirektor Jan Schweiger, Chor des Theaters und Orchesters Heidelberg, Philharmonisches Orchester Heidelberg, Statisterie Theater und Orchester Heidelberg
Musikalische Leitung Dietger Holm | Jan Schweiger
Regie Antoine Uitdehaag
Bühne Tom Schenk
Kostüme Erika Landertinger
Dramaturgie Julia Hochstenbach
Chordirektion Jan Schweiger
Gabriel von Eisenstein Ks. Winfrid Mikus
Rosalinde Irina Simmes
Adele Diana Tomsche
Prinz Orlofsky Ks. Carolyn Frank
Alfred Angus Wood | Namwon Huh
Dr. Falke Marco Vassalli
Frank Wilfried Staber
Dr. Blind Adrien Mechler | Young Kyoung Won
Ida Manuela Sonntag | Ulrike Machill
Frosch Olaf Weißenberg
Chor des Theater und Orchester Heidelberg
Philharmonisches Orchester Heidelberg
Statisterie Theater und Orchester Heidelberg