Das 1874 uraufgeführte Werk ist bis heute die am meisten gespielte Operette des Komponisten und gehört zu den beliebtesten Stücken des Genres. Christian Morgenstern beschrieb «Die Fledermaus» in einem Gedicht einmal als «Kurhauskonzertbierterrassenereignis». Damit gelingt ihm eine treffende Charakterisierung der vielseitigen Komposition: Die Geschichte ist äusserst frivol, die Musik lädt zum Mitschunkeln ein und unter den Gesangsnummern finden sich zahlreiche Ohrwürmer. Bei genauem Hinhören offenbart sich die feinsinnige Natur der Komposition, die sich in einer raffinierten und selbstironischen Musik zeigt.
Bevor er seine Haftstrafe wegen Beamtenbeleidigung antreten muss, will sich Gabriel von Eisenstein noch einmal kräftig amüsieren und begibt sich zu diesem Zweck auf eine Feier beim reichen Orlofsky. Auf dieser tauchen bald (getarnt durch Masken und Verkleidungen) verschiedene Damen aus dem Hause Eisenstein auf, so etwa seine Gemahlin Rosalinde oder die Hausangestellte Adele. Mit von der Partie sind auch Rosalindes Verehrer Alfred sowie der Rechtsanwalt Dr. Falco. Letzterer war in der Vergangenheit Opfer eines üblen Streichs von Eisenstein geworden. Jetzt soll die Retourkutsche folgen. Nach zahlreichen Irrungen und Wirrungen und noch mehr Gläsern Champagner endet die Feier schliesslich in der nüchternen Realität des Gefängnisses. «Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist», dies könnten die Charaktere als Erkenntnis aus den Ereignissen mitnehmen – würden sie eine solche überhaupt suchen.
Regisseur Paul Suter möchte in seiner Inszenierung den Witz und die Ironie des zeitlosen Stückes hervorheben. Eine wichtige Voraussetzung dafür, sieht er darin, dass die Darstellenden das, was sie auf der Bühne machen absolut ernst nehmen. Für die Betreffenden sind die Situationen nicht immer amüsant, für die Zuschauer dafür umso mehr.
Mit der spritzigen Operette startet Theater Orchester Biel Solothurn in die Weihnachts- und Neujahrszeit. Gleichzeitig kehrt damit das Musiktheater zum ersten Mal in der Saison nach Solothurn zurück und bezieht die temporäre Spielstätte in der Rythalle.
Libretto von Carl Haffner und Richard Genée nach dem Vaudeville «Le réveillon» von Henri Meilhac und Ludovic Halévy
Neue Textfassung von Paul Suter
Musikalische Leitung Harald Siegel
Inszenierung Paul Suter
Bühne und Kostüme Elisa Alessi
Chorleitung Valentin Vassilev
Dramaturgie Julia Eberwein
Gabriel von Eisenstein, Rentier Peter Bernhard
Rosalinde, seine Frau Tatjana Gazdik / Monja Meissner
Frank, Gefängnisdirektor Ulrich S.Eggimann
Stojana, alias Orlofsky, Schauspielerin Violetta Radomirska
Alfred, ehemaliger Gesangslehrer Rosalindes Ján Rusko
Dr. Falco, Rechtsanwalt Enrico Marrucci
Dr. Blind, Rechtsanwalt Konstantin Nazlamov
Adele Christa Fleischmann / Anna Gössi
Ida Ljupka Rac
Frosch, Gefängniswärter Günter Baumann
Dorsch, Gefängniswärter Fritz Niederhäuser
Barsch, Gefängniswärter Christian Morf
Ivan, Schauspieler Valentin Vassilev
Kusnetzow, Kammersänger Andreas Weber
Chor des Theaters Biel Solothurn
Sinfonie Orchester Biel Solothurn
Vorstellungsdaten
Biel (Stadttheater)
Fr 01.11.13 19:30 PREMIERE
Di 05.11.13 19:30
Mi 20.11.13 19:30
Sa 07.12.13 19:00
Di 31.12.13 19:30 Silvestervorstellung
Fr 10.01.14 19:30
Fr 17.01.14 19:30
So 19.01.14 19:00
So 02.02.14 17:00
So 16.02.14 17:00
Do 06.03.14 19:30
Solothurn (Rythalle)
Mi 13.11.13 19:30
Fr 15.11.13 19:30
Mi 04.12.13 19:30
Sa 28.12.13 19:00
Do 27.02.14 19:30
Gastspiele:
Do 12.12.13 20:00 Casino-Theater Burgdorf
Mo 06.01.14 19:30 Tonhalle Zürich (halbszenische Aufführung)
Do 30.01.14 19:30 Stadttheater Olten
Fr 21.02.14 20:00 Kurtheater Baden
Sa 08.03.14 19:30 Theater "La Poste" Visp