Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
‹Die Wiedervereinigung der beiden Koreas› von Joël Pommerat im Burgtheater Wien‹Die Wiedervereinigung der beiden Koreas› von Joël Pommerat im Burgtheater...‹Die Wiedervereinigung...

‹Die Wiedervereinigung der beiden Koreas› von Joël Pommerat im Burgtheater Wien

PREMIERE 29. April 2016, 19.30 Uhr, Akademietheater. -----

Joël Pommerats hochkomisches wie berührendes Pariser Erfolgsstück präsentiert 18 Geschichten über die Unmöglichkeit der Liebe.

In einem u.a. von Ingmar Bergman und Arthur Schnitzler inspirierten Szenenreigen trifft hier die Prostituierte auf den Priester, die Sekretärin auf den Chef oder die Babysitterin auf ein, nun ja, kinderloses Paar. Die funkelnden Miniaturen spielen im Transitbereich menschlicher Beziehungen: Ein Bräutigam muss auf der Hochzeit gestehen, sämtliche anwesenden Schwestern der Braut bereits einmal geküsst zu haben, und ein Lehrer versucht, verstörten Eltern seine vermeintlich unschuldige Liebe zu ihrem kleinen Sohn zu erklären. Die große Vergeblichkeit ist Voraussetzung allen Geschehens in diesem Stück: Die 24 Männer und 28 Frauen, die einander hier begegnen, lieben einander oder haben einander geliebt oder lieben nun jemanden anderen oder haben überhaupt aufgehört zu lieben.

„Was in dir vorgeht, ist eine ganz einfache neuro-chemische Reaktion.“

In präzisen Dialogen erzählt Pommerat von Menschen, die an der Liebe scheitern – und belegt auf amüsante Weise eine eigentlich todtraurige These: Eine erfüllte Liebesbeziehung ist in etwa so wahrscheinlich wie eine Wiedervereinigung von Nord- und Südkorea. Wobei: gänzlich ausgeschlossen ist die schließlich auch nicht, irgendwann einmal, mit etwas Glück.

Der Autor und Regisseur Joël Pommerat (*1963) schreibt und inszeniert in engem Dialog mit seinem Ensemble, der Compagnie Louis Brouillard, Stücke, die der Paradoxie des Alltags realistisch und unverblümt Stimme verleihen und mit ihrer Aktualität und Intensität ein breites Publikum begeistern. Er gilt als einer der wichtigsten französischen Gegenwartsdramatiker und wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. drei Mal mit dem Prix Molière.

Regie: Peter Wittenberg

Bühne: Florian Parbs

Kostüme: Alexandra Pitz

Musik: Wolfgang Siuda

Licht: Peter Bandl

Dramaturgie: Hans Mrak

Mit Frida-Lovisa Hamann, Dorothee Hartinger, Sabine Haupt, Daniel Jesch, Johannes Krisch, Dörte Lyssewski, Petra Morzé, Dirk Nocker, Martin Reinke

Montag, 02.05.2016 | 19.30 Uhr

Donnerstag, 05.05.2016 | 19.00 Uhr

Freitag, 06.05.2016 | 20.00 Uhr

Samstag, 21.05.2016 | 20.00 Uhr

Sonntag, 29.05.2016 | 19.00 Uhr

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 10 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

Scheinheilig -- "Die heilige Johanna der Schlachthöfe" von Bertold Brecht im Schauspielhaus Düsseldorf

Eine Maschine die alles vereint: Fleischwolf, Transportband, Verbrennungsofen, multifunktional, dominiert die Bühne im Düsseldorfer Schauspielhaus. Aus ihren zwei großen Röhren, quellen ganz langsam…

Von: Dagmar Kurtz

MELODISCHER ZAUBER -- Neue CD: "Segovia" - Carlotta Dalia spielt auf einer seltenen Hauser-Gitarre bei Berlin Classics

Die junge Gitarristin Carlotta Dalia aus Italien spielt hier auf einer historischen Gitarre, die vom deutschen Gitarrenbauer Hermann Hauser für den berühmten spanischen Gitarristen Andres Segovia…

Von: ALEXANDER WALTHER

SINGENDE MELODIE -- Neue CD: Ludwig van Beethoven - Klaviersonaten Edition 2 mit Moritz Winklemann bei Berlin Classics

Auch die neue CD mit dem Stuttgarter Pianisten Moritz Winkelmann überzeugt aufgrund einer klaren künstlerischen Aussage. Für Winkelmann ist das Allegro der Klaviersonate Nr. 9 in E-Dur op, 14/1…

Von: ALEXANDER WALTHER

VERANKERUNG IN RITUALEN -- "Muttertier" von Leo Lorena Wyss im Kammertheater STUTTGART

"Ich verstehe dich...Aber immer, wenn ich den Mund öffne, immer wenn ich etwas sagen will, dann ist da nur der Muttermund..." Drei Geschwister tollen, taumeln und tauchen im Becken eines Hallenbads.…

Von: ALEXANDER WALTHER

JUGENDLICHE SCHWUNGKRAFT -- 6. Staatsorchesterkonzert im Beethovensaal der Liederhalle STUTTGART

Sehr jugendlich wirkt Felix Mendelssohn Bartholdys Sinfonie Nr. 1 in c-Moll op. 11. Sie trägt noch die Handschrift der Streichersinfonien. Und stellenweise blitzt sogar der Einfluss der…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche