Die fünfköpfige Jury, bestehend aus Frank Behnke (Leitender Dramaturg Hamburger Schauspielhaus), Benjamin von Blomberg (freier Dramaturg), Cilli Drexel (freie Regisseurin), Harald Müller (Verlagsleiter Theater der Zeit) und Almut Wagner (Leitende Dramaturgin Düsseldorfer Schauspielhaus ab 2011/12), diskutierte ihre Entscheidung erstmals öffentlich im Anschluss an die letzte Aufführung des Festivals und begründete ihre Wahl mit den Worten:
„Die Inszenierung behandelt das Thema „Tod“ sehr sensibel, spannend und interessant. Es entsteht kein „Betroffenheitstheater“, was in erster Linie der Textentstehung zu verdanken ist. Bemerkenswert sind das Rechercheverfahren und die unterschiedlichen auktorialen Erzählebenen sowie der gekonnte Umgang mit medialen Mitteln. Ein Abend, der mutig entschieden in den Dienst eines Themas gestellt wird: Einen Ort und eine Sprache für diejenigen zu finden, die keine Stimme mehr haben.“
Dem Gewinner wird eine Regiearbeit an einem renommierten Stadt- oder Staatstheater oder alternativ eine Projektentwicklung in der freien Szene vermittelt, ein Produktionskostenzuschuss in Höhe von 10.000 Euro wird von der Körber-Stiftung übernommen.
Gernot Grünewald (*1978) war nach dem Schauspielstudium an der „Ernst Busch“ in Berlin als Schauspieler am Schauspiel Stuttgart und am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg engagiert. Seit 2007 studiert er an der Theaterakademie Hamburg. Seine Studienarbeiten „Penthesilea 1170FF“ und „Der Fremde“ wurden zu Festivals nach Berlin, Salzburg und Moskau eingeladen. Neben der Erarbeitung freier Projekte inszeniert er regelmäßig am Jungen Theater Göttingen. „Dreileben – Ein Projekt übers Sterben“ ist Gernot Grünewalds Diplominszenierung.
Insgesamt zwölf Nachwuchsregisseure und Regiekollektive stellten während des komplett ausverkauften einwöchigen Regieschultreffens im Thalia in der Gaußstraße ihre Inszenierungen vor und wetteiferten um den Nachwuchspreis.
Erstmals verliehen auch die von Theaterkritiker und Autor C. Bernd Sucher betreuten Kulturjournalistik-Studenten der Bayerischen Theaterakademie August Everding, die das Festival mit einer täglich erscheinenden Theaterzeitung begleiteten, ihren eigenen Preis. Der Kritikerpreis ging an die Performance „Record of Time“ von Alexander-Maximilian Giesche und Lea Letzel vom Institut für Angewandte Theaterwissenschaft Gießen der Justus-Liebig-Universität.
Das „Körber Studio Junge Regie“, 2003 ins Leben gerufen, ist eine Kooperation der Universität Hamburg, der Körber-Stiftung und des Thalia Theaters und ist fester Bestandteil des Förderprogramms der Körber-Stiftung.
Die bisherigen Preisträger: 2003 David Bösch (Hochschule der Künste Zürich), 2004 Agnes Hansch (Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin), 2005 Seraina Maria Sievi (Hochschule der Künste Zürich), 2007 Julia Hölscher (Theaterakademie Hamburg), 2008 Heike M. Götze (Hochschule der Künste Zürich), 2009 Daniel Pfluger (Hochschule der Künste Zürich), 2010 Kristofer Gudmundsson, Gesine Hohmann und Stephan Stock (Universität Hildesheim, Studiengang Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis).