Diese Motive reimen sich ganz eindeutig zu einem der berühmteste Märchen zusammen, das nicht nur die Brüder Grimm aufgeschrieben und für die Ewigkeit bewahrt haben, sondern rund 200 Jahre früher schon Charles Perrault: La belle au bois dormant alias Dornröschen. Unter den Händen des russischen Komponisten Pjotr Iljitsch Tschaikowsky ist daraus eine der beliebtesten und bekanntesten Handlungsballette entstanden, die die Musikgeschichte kennt.
Pjotr Iljitsch Tschaikowsky (1840 - 1893) ist sicherlich zu Recht der berühmteste russische Komponist der romantischen Epoche. Seine Sinfonien, Ouvertüren, das erste Klavier- und das Violinkonzert und nicht zuletzt einige seiner Opern („Eugen Onegin“, „Pique Dame“) zählen heute zum festen Bestandteil des Konzert- und Opernrepertoires, sozusagen zum musikalischen Weltkulturerbe. Namentlich mit seinen Opern hatte er es nicht leicht, und da er den Werken seiner berühmten Zeitgenossen Verdi und Wagner durchaus ambivalent gegenüberstand, erkannte er, dass in deren Musiksprache immer weniger Raum für zarte, märchenhafte Sujets war. Eine Lücke, die er für das Ballett zu nutzen wusste. Tschaikowsky hat das Handlungsballett nicht erfunden, aber er hat es zweifellos veredelt. Nach „Schwanensee“ schuf er mit „Dornröschen“ seine zweite große Ballettmusik, die von Marius Petipa choreografiert und 1890 in St. Petersburg uraufgeführt wurde. Dornröschen weist Walzer, musikalische Szenen, Pas de deux und viele weitere Nummern auf, um die Geschichte um die schlafende Schöne opulent zu erzählen. Reiner Feistel und Arnaud Arbet, 2. Kapellmeister in Chemnitz, haben die Fülle an musikalischem Material behutsam gekürzt zugunsten einer stringenten Erzählweise, die auch für jüngere Zuschauer geeignet und in der doch alles enthalten ist, was die Musik zu „Dornröschen“ so populär gemacht hat.
Musikalische Leitung: Arnaud Arbet
Choreografie und Inszenierung: Reiner Feistel
Bühne und Kostüme: Stefan Wiel
es tanzen: Erkan Kurt / Leonardo Fonseca (König), Natalia Krekou / Valerija Frank (Königin), Isabel Dohmhardt / Helena Gläser (Aurora), Friedemann Kriener / Florian Seipelt (Traummann), Mu-Yi Chen / Alanna Saskia Pfeiffer (Fee Carabosse) sowie Damen und Herren des Ballett Chemnitz